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  • Bunte Blumenpracht auf der Landesgartenschau Prenzlau,
            
        
                Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer Bunte Blumenpracht auf der Landesgartenschau Prenzlau, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Entdeckt in Prenzlau: Schwarz blühende Sonnenblumen Willkommen auf Landesgartenschau in Prenzlau

30. Juli 2013 von Matthias Schäfer

Abkühlen im Wasser und gleichzeitig Sommerblumen in ihrer vollen Pracht erleben. Beides ist möglich: Auf der Landesgartenschau in Prenzlau. Und sogar von einem Weinberg habe ich gehört, den es dort geben soll. Also mache mich auf den Weg in die Uckermark, um mir selbst ein Bild zu machen. Von Berlin aus ist die 775 Jahre alte Stadt mit dem Zug nur etwas mehr als eine Stunde entfernt.

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Ich steige am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen in den Intercity Richtung Ostseebad Binz, der mich in einer Stunde und zwölf Minuten nach Prenzlau bringen soll. Zum Glück gilt auch im IC mein VBB-Ticket. Der Zug ist pünktlich und auch sonst ist die Reise angenehm, obwohl die Wagen bei hochsommerlichen Temperaturen gut besetzt sind mit Ostsee-Urlaubern. Insgesamt ist die Fahrt entspannt – sogar für die Kinder hat die Bahn an diesem Tag gesorgt und Betreuerinnen engagiert, die mit den Kleinen in Wagen acht malen und basteln, um ihnen die Fahrzeit zu verkürzen und den Eltern etwas Stress zu nehmen.

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Blühender Dill vor der Altstadt von Prenzlau, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer

Prenzlau serviert die LaGa-Pizza

Um kurz vor elf erreiche ich Prenzlau. Bereits am Bahnhof, der komplett modernisiert worden ist, weist mir ein Schild den Weg zur Landesgartenschau. Hier habe ich die Wahl: entweder den kostenlosen Shuttle-Bus nehmen oder die rund 1,7 Kilometer lange Strecke zum Haupteingang zu Fuß gehen. Ich entscheide mich für einen kleinen Fußmarsch, um die 775 Jahre alte Stadt von Anfang an auf mich wirken zu lassen. Fußgänger gibt es hier an der Stettiner Straße nur wenige. Viele Geschäfte stehen leer. Nach rund 500 Metern preist ein italienisches Restaurant in den Nationalfarben grün-weiß-rot auf seiner Speisekarte eine „LaGa-Pizza“ belegt mit Broccoli-Röschen an. Ich muss also auf dem richtigen Weg sein.

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Zierblumen und Kohlrabi auf der LaGa Prenzlau, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer

Landesgartenschau: Eintauchen in eine andere Welt

Nach etwa einer halben Stunde habe ich den Rathausplatz erreicht. Nun wird es quirlig, viele Besucher, die eben noch in ihren Reisebussen saßen, laufen kreuz und quer über die Hauptstraße, um eines der beiden Kassenhäuschen zu erreichen. Es ist, als wäre ich gerade in eine andere Welt eingetaucht. Eben war ich noch fast alleine unterwegs und jetzt reihe ich mich in die lange Besucherschlange vor der Kasse ein.

Doch schon nach wenigen Minuten habe ich mein Tagesticket für elf Euro bekommen. Nur schade, dass ich erst später auf dem mitgegebenen Infoblatt lese, dass ich einen Euro Rabatt bekommen hätte, weil ich mit der Bahn angereist bin.

Dann muss ich mich entscheiden: Zuerst in den Stadtpark oder Seepark? Mich lockt der Seepark, der direkt am Wasser liegt. See- und Stadtpark zusammen umfassen rund 13 Hektar Fläche. Da bin ich gespannt, ob meine eingeplante Zeit von fünf Stunden bis zur Rückfahrt genügt. Gleich hinter dem Eingang fällt mein Blick zuerst auf die Fontäne im Uckersee. Ich lasse mich von diesem reizvollen Blickfang nicht ablenken.

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Blaue Parkbänke am Steingarten, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer

Denn im nächsten Moment ziehen mich die farbigen Würfel an, die als Hochbeete oder auch Sitzbänke dienen – und im nächsten Augenblick bin ich auch schon im Rosengarten. Hier entfaltet die Königin der Blumen ihre volle Pracht: ob als Beet-Rose, Kletter-Rose oder Bodendecker-Rose.

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Hingucker: Blumen und Gemüse direkt nebeneinander

Weiter gehe ich das Gelände hinab bis zur „Schönen Aussicht“. Von hier oben fallen mir sofort die bunten Parkbänke ins Auge – von orange, lila, blau und braun bis rosa. Vor ihnen sind Sprudelsteine in verschiedenen Formen und Materialen aufgebaut, die so manchem Besucher eine willkommene Abkühlung bieten. Ich laufe weiter und entdecke, wie attraktiv die Kombination von Blumen, Gemüse und Kräutern in einem Beet aussehen kann. In dem eindrucksvollen Arrangement wachsen hell-lila strahlende Schmuckkörbchen, Petunien, Zier-Kohl, Mehlsalbei und Lampenputzer-Gras einträglich nebeneinander.

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Bunte Blumenpracht auf der Landesgartenschau Prenzlau, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer

Wein aus Prenzlau

Im Duftgarten muss ich nur meiner Nase folgen und lasse mich von den verschiedenen Lavendelsorten verführen. Über den Lavendelpflanzen scheinen Schalen zu schweben, die beim ersten Anblick an Feuerschalen erinnern. Nur sind darin keine Holzscheite gestapelt, sondern Kohlrabis gepflanzt. Als nächstes zieht es mich zur historischen Stadtmauer, die neben dem Uckersee ebenfalls an den Seepark grenzt. Vorbei an gelb blühendem Dill entdecke ich hier einige Rebstöcke, an denen Hunderte Trauben hängen. Aus ihnen wird sogar Sekt mit dem Namen „Prenzlauer Marienkirche“ gemacht. Wer ihn kosten möchte, kann für 3,30 Euro eine 0,2-Liter-Flasche kaufen und den prickelnden, halbtrockenen Sekt schlürfen.

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Entspannen unter Bäumen im Stadtpark

Nach rund zweieinhalb Stunden bin ich wieder am Rathausplatz angekommen und besuche nun noch den Stadtpark. Mich zieht es aufgrund der Hitze geradewegs unter die hohen, schattenspendenden Bäume. Im ersten Moment fällt es mir gar nicht auf, dass die Blumenpracht hier eindeutig zurückhaltender ist. Es überwiegen Wiesen, auf denen laufgestresste Besucher liegen, ein Eis lecken oder auf Schaukeln einfach die Beine baumeln lassen.

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Schwarze Sonnenblumen, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Matthias Schäfer

Und dann entdecke ich im hinteren Teil des Stadtparks, in der Nähe des Jüdischen Friedhofs, noch ein außergewöhnliches Beet: Ich schaue in mehrere finstere Blüten. Es handelt sich dabei um schwarze Sonnenblumen. Ein im ersten Moment überraschender Anblick. Doch es sind nicht die einzigen Pflanzen mit dunklen Blütenblättern. Bereits im Seepark wuchsen versteckt zwischen Purpurglöckchen und Zinien Schokoladenblumen sowie schwarz blühende Petunien mit dem klangvollen Namen „Mystical Black Velvet“. Mit diesen floristischen Höhepunkten verlasse ich die Landesgartenschau und schaffe gerade noch so meinen Zug um kurz vor vier zurück nach Berlin.

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