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                Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Geertje Jacob Kinder in Feld, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Geertje Jacob
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Kanu, Kunst und Kinder - Naturerlebnis in der Uckermark Familientour zu den Uckermärkischen Seen

05. Mai 2017 von Geertje Jacob

Ein warmer Sonntagmorgen im Mai. Deshalb mache ich die großen bodentiefen Fenster unseres Ferien-Apartments sperrangelweit auf. Die Vögel zwitschern. Es riecht nach Grün. Auf einer Koppel stehen ein paar Pferde. Ein paar Meter weiter steht die Feldsteinkirche in der Morgensonne.

Wir wohnen in einem umgebauten Stallgebäude auf dem Re:hof Rutenberg. Alte Balken, Lehmputz und Eichenparkett geben den ausgewählten Designermöbelstücken den Rahmen. Die Morgensonne strömt durch das Dachgeschoss. Alles ist so hell und luftig. Jedes Detail ist mit Liebe durchdacht.

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Hof Rutenberg Hof Rutenberg, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann

Ankommen und Runterschalten

Der Dreiseitenhof mit seiner Saunaanlage und den Gartenhäuschen ist eine Oase nicht weit der Hauptstadt. Eine Stunde sind wir aus Berlin hierher nach Rutenberg bei Lychen gefahren. Hier, wo man dem Lärm und der Hektik der Großstadt in Nullkommanichts entfliehen kann. Für das Frühstück kann ich mich kaum zwischen den hier hergestellten Marmeladensorten im Hofladen entscheiden. Für den Abend nehme ich noch einen Biowein mit. Wie so oft auf dem Lande hier funktioniert das mit einer Kasse des Vertrauens. Nach dem Frühstück schlendere ich über den Hof. In dem Weizenfeld wachsen schon kleine Mohnblüten. Ich höre Kinderlachen hinter mir. Morten überrascht mich mit einem selbstgepflückten Blumenstrauß. Eine Ahnung von Sommer.

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Ich bemerke, dass wir alle ausgeglichener werden, innerhalb von Stunden fahren wir runter, besinnen uns auf die Weite, das Grün. Die Kinder wollen dem Kater Puh ganz nahe sein, seine gefangene Maus begutachten, dafür kriechen sie durch Büsche und lauern hinter Häuserecken. Spinnennetze und ihre Machart werden bewundert. Alles statt Internet und Fernsehen. Letzteres gibt es hier gar nicht in den Apartments und Gartenhäusern. Die Gäste sollen zu sich und der Natur finden, zu Stille und Geruhsamkeit. Wir rappeln uns trotzdem auf, weil wir in Lychen eine Verabredung mit dem Wassersport haben. Wir mieten uns beim ältesten ortsansässigen Bootsverleiher „Treibholz“ zwei Kanadier. Mit fachkundiger Hilfe eines Mitarbeiters tüfteln wir eine familienfreundliche Route aus.

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Kanutour in der Uckermark Kanutour in der Uckermark, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Geertje Jacob

Die Kinder bekommen Schwimmwesten und wir eine laminierte Gewässerkarte, obwohl man sich auf so einer Tagestour eigentlich nicht verfahren kann. Mit Stechpaddel und Verpflegungsrucksack setzten wir uns bei schönstem Frühlingswetter in die Boote und paddeln durch den Nesselpfuhl und das Wurlfließ in den Wurlsee. Die Große hilft kräftig mit, der Kleine rührt das Seewasser um. In den geräumigen Booten könnte man gut auch das Gepäck für eine Wochentour verstauen. Hunderte Seen sind hier miteinander verbunden, und man kann in ursprünglicher Endmoränenlandschaft Tage lang in kristallklaren Seen umher paddeln. Dabei gilt es die Sinne ganz weit zu machen: mit Adleraugen die Reiher zu erspähen, mit den Händen abgenagte Biberstände zu ertasten, und mit der Nase den frischen grünen Farn zu riechen.

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Ab durch den Dschungel

Es ist mittlerweile Mittag und die Sonne steht hoch. Das Wasser glitzert und im Schilfgürtel können wir nur vage die Einfahrt in den Kanal ausmachen. Wir halten drauf zu und tauchen dann in den schmalen Wurlfließ ein. Plötzlich ist das Grün um uns herum ganz dicht. Die Kinder glauben, sie sind im Dschungel. Leuchtend blaue und rote Libellen tauchen auf und werden staunend beobachtet.

Am Rande des kleinen Fließ sind die Ufer ganz flach, so dass wir leicht anlanden können und den Wildwuchs erkunden. Es ist so warm, dass wir barfuß durch den nassen Uferbereich tapern und das Boot später sogar ein bisschen durch das Wasser treideln. Schön erfrischend an den Waden. Langsam gleiten wir in den Booten voran. Als sich vor uns der Wurlsee eröffnet, kommt eine frische Brise auf. Ganz angenehm weht uns der Wind um die etwas sonnenverbrannten Nasen.

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Kanutour in der Uckermark Kanutour in der Uckermark, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Geertje Jacob

Es bleibt exotisch ...

Auf einem familienfreundlichen Campingplatz mit weitläufigem Strandbereich inklusive Holzspielplatz spielen wir Sommer. Die Kinder baden und turnen halbnackt auf den Holzskulpturen des Spielplatzes. Die Eltern schauen auf den See. Tatsächlich gelingt es, mal ein paar Buchseiten zu lesen, was im Familienalltag sonst oft ausfällt. Ein Gefühl von Urlaub und „Das könnte jetzt noch ein paar Tage so weitergehen“ schleicht sich ein. Wir paddeln zurück zum Bootsverleiher und lassen uns viel Zeit, denn dieser Ausflug ins tiefe Grün, in den Urwald der Uckermark soll eigentlich nicht so schnell enden. Endlich mal wieder richtig Sauerstoff getankt und der kleine Sonnenbrand zeugt davon, dass wir heute so lange draußen sind wie lange nicht mehr.

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Oberpfuhlsee in Lychen Oberpfuhlsee in Lychen, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann

Im Oberpfuhlsee sehen wir ein riesiges Floß vorbeiziehen. Hier in Lychen war einst die Flößerei von Baumstämmen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Davon lassen sich in Lychen überall noch Spuren entdecken. Sonntags kann man auf diesen riesigen Flößen eine Seenrundfahrt mitmachen, während der Alphornklänge zu hören sind. Das muss eine exotische Mischung sein.

Apropos. Nach unseren Wassersportaktivitäten und einem weiteren Eis schauen wir im Exotik-Kunst-Garten vorbei. Wir sind neugierig, was sich hinter diesem Namen verbirgt. Hinter einem unscheinbaren Einfamilienhaus in Retzow eröffnen sich achthundert Quadratmeter Garten mit exotischen Pflanzen und Tieren. Im Stallgebäude und in der Galerie stellt Jens Nagel seine Zeichnungen, Malereien und Skulpturen aus, im Gartenteil tummelt sich alles andere bunte. Unter anderem auch ein prächtiger Pfau, Schildkröten, Nandus und bunte Sittiche.

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Etwas Dampf ablassen

Die Sonne wandert langsam gen Horizont, uns knurrt der Magen. In der Mühlenwirtschaft in Lychen können wir noch ein bisschen in der Abendsonne draußen vor der Wassermühle sitzen. Das Storchbier schmeckt frisch und mild. Zum Essen gibt es sehr fein zubereitete regionale Spezialitäten. Schweineschnitzel von einem uckermärkischen Hofs, Kartoffelpuffer mit Kartoffeln aus der Gegend. Für mich gibt es Matjes und Bratkartoffeln. Als Nachtisch natürlich Eis, welches hier hergestellt wird. Die ganze Familie kugelt sich Richtung Rutenberg.

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Mühlenwirtschaft Lychen Mühlenwirtschaft Lychen, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Steffen Lehmann

Dort wartet noch die Holzofensauna auf uns: denn zu den Gebäuden auf dem Re:hof gehört auch eine Sauna. Ein Häuschen ist mit Umkleide und Ruheraum und Duschen so gestaltet, dass man hinaus auf einen Platz mit Feuerstelle und dann in die Weite der Landschaft schauen kann. Auf breiten Liegen lässt es sich wunderbar entspannen. Über einen Holzsteg gehen wir zum Schwitzhäuschen. Auch die Kinder halten es gut bei 70 Grad mit Sanddornaufguss hier aus und schauen mit uns durch die Fenster in die Landschaft.

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In Decken gemummelt sitzen wir danach draußen, sind ganz still und versuchen in der Dämmerung Tiere zu erahnen, auf jeden Fall zu hören. Ein Froschkonzert und verschiedene Vogelstimmen sind schnell erraten. Wir haben die Zeit aus den Augen verloren, wenn es nicht schon fast finster wäre. An so einem Wochenende dürfen auch die Kleinen mal später ins Bett. Jedes Apartment hat seine eigenen Besonderheiten: von der Decke hängende Korbeier zum Chillen, ein Bett im Schrank oder eine Netzebene. Es ist dunkel, total still und wir sind erfüllt von dem vielen Grün des Tages und der Ruhe und Gelassenheit einer ganzen Landschaft.

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Eine "Kunstpause" für jeden Geschmack

Am Morgen plaudere ich noch mit den Vermietern über die Kunst und das Leben, während Jan seine Gitarre schnappt und die Kinder im Kieshaufen versonnen Sandburgen bauen. Ein Ausflug zur Kolbatzer Mühle mit einer Kanutour soll unser Wochenende in der Uckermark abrunden.

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Aber nicht ohne noch eine „Kunstpause“ gemacht zu haben. Das kleine Lokal in Lychen bietet regionale Spezialitäten, sowohl frisch zubereitet, sowie Marmeladen, Weine und Kunstprodukte zum Mitnehmen an. Wir sitzen auf der Terrasse und schauen über die große Wiese zum Stadtsee hinunter. Hier lohnt es sich direkt noch den Drachen auszupacken und ein paar Flugversuche zu starten. Es gelingt!

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Das gibt es noch zu entdecken!

  1. Der historische Stadtkern von Templin

    Templin, die "Perle der Uckermark". Die fast zwei Kilometer lange mittelalterliche Stadtmauer ist ein Hingucker. Drei mächtige gotische Backsteintore sind bis heute erhalten. Viele der Fachwerkhäuser wurden restauriert.

  2. Kirche Alt Placht

    Romantik pur: Alte Linden umsäumen die kleine Kapelle mitten im Naturpark Uckermärkische Seen. Das Kirchlein im Grünen war schon dem Untergang geweiht, bevor es nach 1989 von Bürgern gerettet wurde. 

  3. Seehotel Templin

    Das Seehotel ist nicht nur das größte Familienhotel Brandenburgs, sondern auch eines der größten Fassadenkunstwerke Europas. Der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art hat seine bunten Motive auf die Fassade gebracht. Fotomotiv!

  4. Mit der Draisine durch die Natur

    Von der Draisinenstation Templin beginnt am Vormittag die "I-love-Brandenburg-Tour". Hier geht es durch den Naturpark Uckermärkische Seen bis nach Lychen. 

  5. Gutshof Kraatz

    Preisgekrönter Apfelwein, Seccos aus Äpfeln oder Quitte oder nur Apfelsaft. Auf dem Gutshof Kraatz lässt sich Landlust pur ausleben. Ein Tipp: der Brunch am Sonntag!

Etwa acht Kilometer nordöstlich von Lychen steuern wir danach die Kolbatzer Mühle an. Dieser Ort liegt zentral für viele Wasserwanderer, die auf den Seen zwischen Feldberg und Lychen unterwegs sind. Die großen Tipis sorgen für eine urige Stimmung auf dem Campingplatz. 

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Am Rande sammeln sich die kleinen Hobbithütten, die als einfache Unterkunft gemietet werden können. Hier gibt es kein Strom und fließend Wasser. Zurück zur Natur. Der Handyempfang ist schlecht, dafür die Möglichkeit alle Antennen Richtung Natur auszurichten. Neben den genannten Unterkünften kann man aber auch im Blockhaus übernachten oder in einer Ferienwohnung. Gemeinsam ums Feuer sitzen, geht an der Kolbatzer Mühle sowohl in einer Erdhöhle, als auch an verschiedenen Feuerstellen im Gelände. Hier ist viel möglich, wenn man sich mit den einfachen Umständen arrangieren kann und Freude an dem direkten Kontakt mit Mutter Natur hat.

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Kanada in der Uckermark

Die Inhaber bezeichnen ihr Refugium als Kanada in der Uckermark. Als wir unsere Runde mit dem Kanu durch den Mühlteich und durch den Großen Mechnower See lenken, haben wir auch schon Ausschau nach Elchen und Adlern gehalten. Gesehen haben wir Fischreiher und Biberburgen. Kein schlechter Schnitt. Spontan habe ich das Gefühl, dass dies der richtige Ort zum Angeln wäre. Leider haben wir nicht das nötige Equipment dabei. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denke ich und sehe mich schon mit dem Kleinsten in einem Boot sitzen und Regenwürmer baden in der Hoffnung, einen kleinen Fisch zu fangen.

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Wir steuern unseren Kanadier durch die engen Kurven des kleinen Fließ, der sich an den Mühlteich anschließt. Wir entdecken automatisch die Langsamkeit wieder und haben dafür auch Muse, die kleinen Sehenswürdigkeiten am Rand wahrzunehmen: Wasserpflanzen und Insekten geben sich ein Stelldichein. Jetzt in der Vorsaison ist es so einsam und so still wie nirgends sonst. Keine Zivilisation in Reichweite. Am Nachmittag färbt sich die Szenerie golden, die Sonne wandert gen Horizont und hinterlässt ihr wundervolles Licht in der Uckermark. 

Wir dachten, dass es nicht noch märchenhafter werden kann. Die Natur zeigt sich hier von ihrer besten Seite. Als unser Kanadier nach ein paar Stündchen wieder an der Kolbatzer Mühle anlegt, sind wir vollgetankt mit grünen Gedanken und grünen Bildern im Kopf. Bestens präpariert für eine Arbeitswoche zurück in der Stadt. Zur größten Attraktion für die Kinder wird hier vor Ort an Sommertagen ein einfaches Tarzanseil, was an der Badestelle hängt.

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Mit lautem Gejohle werden die ersten Sonnenstrahlen des Sommers ausgekostet und jauchzende Kinder landen Reihenweise in dem noch empfindlich kalten und klaren Seewasser. Dann noch ein regionales Bier auf den Weg. Der Geschmack der Uckermark liegt uns noch auf der Zunge, Sonne brennt uns auf der Haut und Sand steckt uns zwischen den Zehen als wir Richtung Hauptstadt düsen. Wieder einmal sind wir überrascht, wie dicht hinter der Haustür ursprüngliche Natur und Orte der Ruhe und Entspannung liegen.

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Mehr zu unserer Familientour in der Uckermark


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