Die erste Etappe meiner Wanderung führte mich rund um den Stechlin, wie der See von Einheimischen kurz genannt wird. Diese Tour ist genau genommen keine Etappe des Ruppiner-Land-Rundwegs, kann aber gut damit verbunden werden, da der Fernwanderweg direkt durch den kleinen Ort Neuglobsow läuft. Früh morgens lagen die Ruderboote am kleinen Anleger noch in stiller Eintracht nebeneinander und warteten auf die Badegäste, die später am Tag zweifelsohne an dem beliebten Badesee eintreffen würden. Immerhin ist der Stechlinsee ist einer der klarsten Seen Deutschlands! Grund dafür ist der geringe Nährstoffgehalt des Wassers, in dem bis zu zehn Meter Sichtweite keine Seltenheit sind.
Das macht den See zu einem ein Paradies für Taucher, aber auch vom Ufer aus kann man dank des klaren Wassers die Unterwasserwelt bewundern. Ich blieb immer wieder an kleinen Buchten stehen, um eine Pause einzulegen und die kleinen Fische zu beobachten, die sich im seichten Wasser tummelten. Um mich herum erstrahlten die schattenspendenden Buchen in leuchtenden Grüntönen und die Vögel in ihren Kronen gaben ein tagesfüllendes Konzert. Nur ein paar wenige Wanderer und Radfahrer kamen mir an diesem Tag entgegen. Wie schon bei meinem ersten Besuch in Brandenburg war ich fasziniert davon, dass solch ein Ort voller Ruhe und mitten in der Natur nur eine kurze Zugfahrt vom Großstadtdschungel Berlins entfernt existiert.