Der Hohe Fläming ist das Land der Findlinge. Sie liegen hier sprichwörtlich überall rum. Für die Findlingstour geht es fast an die Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt. Für die Fahrt packe ich immer was zum Lesen oder Musik ein. Die Tour auf dem Findlingswanderweg geht durch hügeliges Terrain. Brandenburg ist also längst nicht so flach, wie oft angenommen wird. Die vielen kleinen Trockentäler im Naturpark Hoher Fläming heißen hier Rummeln. Als ich das erste Mal vor einer Rummel stand, kam mir das Zitat „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“ aus Schillers „Wilhelm Tell“ in den Sinn.
Kurz hinter dem Bahnhof Medewitz geht es in das Naturschautzgebiet Flämingbuchen. Dass im Fläming Rotbuchen wachsen, hat mit dem hohen Niederschlag und dem fruchtbaren Boden zu tun. Beides sorgt dafür, dass zwischen den Kiefern und Eichen hier auch immer wieder Inseln mit Rotbuchen auftauchen. Die frische Luft im Wald ist für mich jedes Mal ein Erlebnis. Nach ein paar Tagen im Büro, ist das eine richtige Wohltat. Die Kiefern stehen Spalier.
Auf dem Waldweg geht es bis zu einem Wegekreuz. Hier empfehle ich nach rechts abzubiegen. Am 160 Meter hohen Schwarzen Berg wird es zum ersten Mal hügelig. Hier kommen auch die ersten Findlinge des Tages in Sicht. Die „Riesensteine“ sind jedes Mal faszinierend, wenn man vor ihnen steht und sich vorstellt, mit welcher Kraft die Eiszeit die Steine aus Skandinavien bis hierher transportiert hat. Hier im Fläming sind die Findlinge nicht einfach nur Steine. Die Einheischen geben ihnen gerne auch Namen. Es gibt unter anderem den Holzfällerstein, den Elefantenstein und den Mehlhausstein.