Hier oben, im Nordosten Brandenburgs, weht der Fahrtwind mitunter ganz schön kräftig. Das macht aber nichts. Dann einfach anhalten und den Blick schweifen lassen. Wer die typische Landschaft der Prignitz kennen lernen möchte, sollte sich auf den Sattel schwingen und knapp 30 Kilometer durch die Lenzerwische radeln. Lenzerwische – so heißt die Landschaft zwischen der Elbe und der Eldemündung. Die Runde durch den Landstrich im Nordwesten ist flach. Schwierige Anstiege gibt es hier nicht.
Von Lenzen aus rollt es sich gemütlich über den Elbdeich. Hier an der Elbe verlief bis zum November 1989 noch die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten. Heute ist die ehemalige Grenze ein beeindruckendes Naturerlebnis. Einen Blick auf die ehemalige Grenzregion und wie sie heute für Gäste erlebbar ist, wirft die Broschüre "Wende.Punkte (hier als pdf-Dokument herunterladen). Der ehemalige Grenzturm an der Elbfähre ist eines der wenigen noch verbliebenen Relikte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Der Radweg auf dem Deich folgt der Elbe, die in Richtung Hamburg strömt. Die Auenlandschaft ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere. Intakte Flussauen wie diese gibt es in Deutschland nur noch selten. Die Flusslandschaft der Elbe steht daher auch unter dem besonderen Schutz der Unesco, die hier ein Biosphärenreservat eingerichtet hat. Mit ein wenig Glück sieht man sogar einen Seeadler majestätisch seine Kreise ziehen.
Bei Wootz geht es runter vom Deich und hinein ins grüne Hinterland: Jetzt führt die Route führt durch kleine Wischedörfer mit den für die Prignitz charakteristischen Feldsteinkirchen und typischen norddeutschen Hallenhäusern aus Backstein. Eines dieser Wischedörfer ist Breetz. Die Häuser schmiegen sich entlang der Dorfstraße aneinander – perfekte Fotomotive. Durch diese Idylle geht es zurück in Richtung Lenzen. Der Burgturm zeigt das Ziel an. Für eine Radlerpause bieten sich das Gartenlokal „Elbeglück“ in Mödlich und das Café „Raum für Altes & Schönes“ in Breetz an.