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  • Neißeterrassen Guben,
        
    

        
            Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V. Neißeterrassen Guben, Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V.
    Guben - Die Stadt der Hüte

    Stadtspaziergang mit Museumsbesuch in fünf Stunden. Im Industriemuseum kann die Geschichte der Hutmacher-Stadt mit Virtual Reality entdeckt werden. Die grünen Neißeterrassen laden ein zur Rast bei Ausblicken auf die Nachbarstadt in Polen.

    Stadtspaziergang mit Museumsbesuch in fünf Stunden. Im Industriemuseum kann die Geschichte der Hutmacher-Stadt mit Virtual Reality entdeckt werden. Die grünen Neißeterrassen laden ein zur Rast bei Ausblicken auf die Nachbarstadt in Polen.
    Ort: Guben
  • Guben - Die Stadt der Hüte

Ein Stadtspaziergang auf den Spuren der Hutmacherfamilie Wilke Rund um das Stadt- und Industriemuseum Guben

Hut ab! Denn diese Tour führt den Gast auf die Spuren der Hutmacherei Wilke, ja auch Mies van der Rohe und die menschliche Anatomie haben in Guben den Hut auf. Die vielen Sprichwörter und Redewendungen, die es um den Hut gibt, zeugen von der Bedeutung der seinerzeit unentbehrlichen Kopfbedeckung. Vor einem halben Jahrhundert ging kein Mann ohne einen Hut mit fester Krempe aus dem Haus. In den 1920er Jahren fertigten in Guben rund 7000 Beschäftigte bis zu zehn Millionen Hüte, die in alle Welt exportiert wurden.

Guben, eine der ältesten Städte der Niederlausitz, liegt direkt an der Grenze zu Polen. Die Neißestadt blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Im 14. Jahrhundert war die erste Blütezeit durch Wein- und Obstanbau, Tuchmacherei, Neißeschifffahrt und Fernhandel. Danach entwickelte sich Guben zu einer weltweit beachteten Hut- und Industriestadt. Mit dem 2. Weltkrieg folgten Zerstörung und die Teilung in das deutsche Guben und das polnische Gubin. Die historische Altstadt befindet sich seither auf polnischer und der industriellgeprägte Teil auf deutscher Seite. Mit dem Aufschwung in der Nachkriegszeit entwickelte sich in Guben die wichtigste Chemiefaserproduktion der DDR und die produzierten Gubener Hüte waren weltweit bekannt, allen voran der Vigu-Hut aus Polyvinylchlorid (PVC).

Mit der Wende Anfang der 1990er Jahre erlitt die Wirtschaft von Guben ihren Zusammenbruch. Die Chemiefaserproduktion blieb erhalten, die Tuch- und Hutindustrie aber gehört zur Gubener Geschichte. Das imposante Gebäude des Gubener Bahnhofs (1) steht seit rund 150 Jahren und ist Ausgangspunkt der Gubener Stadtwanderung. Der erste Zug fuhr 1846 nach Guben. Parkplätze für Autoreisende finden sich am Bahnhofsberg. Hier startet unsere Tour.

Am oberen Ende des Bahnhofsberges links abbiegend führt die Straße in Richtung Zentrum. Mehrere Villen und Herrenhäuser in der Berliner Straße zeugen vom Wohlstand ihrer Besitzer. Nr. 14 ist die für den Tuchfabrikanten Friedrich Wilhelm Schmidt errichtete Villa. Das direkt danebengelegene ehemalige Fabrikgebäude beherbergt ein Seniorenheim. Ein Abstecher ins Café der Bäckerei Dreißig (2) lohnt sich. Der traditionelle Bäcker blickt auf mehr als 100 Jahre Geschichte zurück und betreibt heute als Familienunternehmen mehr als 100 Filialen.

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Eine Familie brachte Hüte in alle Welt

Am Ende der Berliner Straße ist die Kirche des Guten Hirten (3). Diese gründete sich 1836, als einige Handwerker sich zu lutherischen Gottesdiensten trafen, unter Ihnen der Hutmachermeister Carl Gottlob Wilke, von dem wir noch viel hören werden. Sein Sohn Friedrich Wilke stiftete der Gemeinde den Neubau der Kirche als Andenken an seinen verstorbenen Sohn.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche fällt der Blick auf ein historisches Torhaus in Klinkerbauweise. Das Torhaus diente als Pförtnerhaus der Villa Wilke, die 1945 im Krieg stark zerstört und später abgetragen wurde. Man kann die Pracht des großbürgerlichen Anwesens erahnen, das die herausragende Rolle der Industriellenfamilie Wilke in Guben widerspiegelte.

Im Jahr 1854 gelang dem Gubener Hutmachermeister Carl Gottlob Wilke der Durchbruch mit einem formstabilen Filzhut aus Schafwolle, der auch bei Regen und Schnee getragen werden kann. Schon bald kam die kleine Werkstatt an ihre Grenzen. 1864 entstand eine erste große Fabrik, die in der Gasstraße errichtet wurde, dem heutigen Friedrich-Wilke-Platz (4). Der Platz bildet den Knotenpunkt des neuen Gubener Stadtzentrums. Heute befinden sich im sanierten Gebäudekomplex das Gubener Rathaus, die Stadtbibliothek und die Musikschule. Einen Eindruck der Industriearchitektur kann man in der Bibliothek gewinnen, von hier hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt.

Neben der „Alten Färberei“, die mit Ihren drei Abzugshauben ein markantes Wahrzeichen der Stadt ist und heute einen Multifunktionssaal bietet, findet sich auf dem Gelände der ehemaligen Hutfabrik auch das Gubener Stadt- und Industriemuseum (5). Unter 14 überdimensionalen Hauben wird die Stadt- und Industriegeschichte und die über 150 Jahre währende Unternehmensgeschichte der Hutindustrie erzählt. Lieblingsorte der Besucher sind eine echte sowie eine virtuelle Hutprobierstation und Virtual-Reality-Brillen, die einen Einblick in alte Handwerksberufe und Techniken ermöglichen. Wer mag, kann eine fiktive Stadtwanderung entlang der Neiße unternehmen.

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Tuchfabrik und Architektur auf beiden Seiten der Neisse

Gleich neben dem Stadt- und Industriemuseum im anderen Flügel des unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäudes befindet sich die Ausstellung zur Geschichte der Gubener Tuchmacher und des ehemaligen Chemiefaserwerkes (6). Die Ausstellung vermittelt die Geschichte des Tuchmacherhandwerks in Guben vom 11. /12. Jahrhundert bis zum Niedergang 1997. Besonders sehenswert ist eine Musterkollektion der Stoff e von 1873 bis 1990. Der zweite Teil der Ausstellung informiert über die Geschichte des ehemaligen Chemiefaserwerkes Guben. Von der Grundsteinlegung 1960 bis hin zur Umwandlung in die „Chemiefaser Guben GmbH“ sind hier unzählige Details dokumentiert und bieten Industriegeschichte zum Anfassen.

Der Weg führt weiter am Museum vorbei durch den Durchgang zum Kreisverkehr mit dem Bronzehut und weiter in die Wilke-Straße zum Naëmi-Wilke-Stift (7). Gegründet wurde es als Kinderkrankenhaus und Privatstiftung von Friedrich Wilke im Jahr 1878, nachdem seine Tochter Naëmi, im Alter von 13 Jahren an Typhus verstorben war. Heute ist das Stift ein modernes Krankenhaus, in dessen öffentlichem Zentrum, dem „weiten Raum“, wechselnde Ausstellungen regionaler Künstler zu sehen sind. Ein Abstecher lohnt sich.

Am Naëmi-Wilke-Stift führt der Weg links in die Dr.-Ayrer-Straße bis an die Neiße. Etwa 600 Meter dem Oder-Neiße-Radweg in Richtung Norden folgend erreicht man den angestauten Bereich des Flusses, der heute ein verbindendes Element im deutsch-polnischen Stadtbild ist. Vorbei an der Brücke führt die Stadtwanderung in die Alte Poststraße. Über die Fußgängerbrücke erreicht man die polnische Theaterinsel (8). Auf der Insel stand ein Theater, welches 1874 eröffnet wurde. Obwohl das Theater wie durch ein Wunder den 2. Weltkrieg fast unbeschadet überstanden hatte, fiel es 1945 Brandstiftern zum Opfer. An historischer Stelle findet man heute das neu errichtete Eingangsportal, auf dem sich originale Säulenreste des ehemaligen Theaters befinden.

Weiter flussabwärts, am Ende der Insel, führt der Weg über eine Brücke und durch einen kleinen Park. Wir halten uns links und gelangen in die Ulica Piastowska und weiter geht es hinter dem Rathaus rechts. Auf geht´s zur Himmelsleiter, wie der Volksmund die lange Treppe nennt, die nun folgt. Sie verbindet die obere mit der unteren Stadt. Oben angekommen, folgt man nach rechts dem Straßenverlauf. Noch zwei Mal rechts abbiegen und man ist am ehemaligen Standort der Villa Wolf (9).

Der Tuchfabrikant Erich Wolf ließ 1927 vom berühmten Bauhausarchitekten Ludwig Mies van der Rohe ein innovatives Wohnhaus in den Gubener Bergen errichten. 1945 brannte das Landhaus vollständig aus. Die Grundrisse sind an dieser Stelle in einer gestalteten Grünanlage nachempfunden.

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Einblicke und Ausblicke

Eine weitere Treppe führt wieder herunter. In Richtung Grenzbrücke sieht man schon von Weiten die Ruine der Stadt- und Hauptkirche und das ehemalige Rathaus (10). Das Gebäude wurde im Krieg stark beschädigt und später wieder aufgebaut. Seit 1986 befindet sich hier das Gubiner Kulturhaus. Bereits 1924 wurde, auch auf Wunsch vieler Gubener, im Gebäude eine Gaststätte eröffnet. Heute lädt das Tercet (11) in den Gewölberäumen des Ratskellers zu regionaler polnischer Kost ein.

Zurück über die Neißebrücke führt die Wanderung ein Stück die Frankfurter Straße entlang. Dann rechts in die Kleine Kirchstraße einbiegen, bis zum Kirchplatz, wo die Klosterkirche (12) im Sommer zur offenen Kirche einlädt. Sehenswert sind die Glasfenster der Klosterkirche. Der Berliner Künstler Helge Warme entwarf sie auf Grundlage des evangelischen Liedes “Jesu, meine Freude“ der beiden Gubener Johann Frank (Text) und Johann Crüger (Melodie) von 1653. Den Kirchplatz überquerend gelangt man durch ein Tor zu den Neißeterrassen (13).

Vor der Fußgängerbrücke zur Insel führt der Weg nach links in die Alte Poststraße. Hier befand sich einst das riesige Fabrikgelände der größten Gubener Tuchfabrik. Das Gelände wurde 2007 in eine grüne Oase verwandelt. Ein Turm der alten Tuchfabrik ist als Relikt im Park erhalten. Durch die Terrassen ist die Neiße für Besucher und Einheimische im Stadtzentrum zugänglich und der freie Blick auf die Nachbarstadt lädt zum Verweilen und Genießen ein.

Der Alten Poststraße folgend erreicht man an der Kreuzung zur Uferstraße ein weiteres großes Fabrikgebäude. Eine ehemalige Tuchfabrik beherbergt heute das Plastinarium mit der Anatomieausstellung (14). Es eröffnet dem Besucher einzigartige Einblicke in den menschlichen Körper sowie die Kunst der anatomischen Präparation.

Gegenüber führt der Weg zum Biergarten vom Restaurant Kronprinz im Volkshaus (15). Ein guter Ort, um einen erlebnisreichen Tag ausklingen zu lassen. Fünfzig Meter von hier führt ein Tunnel zum Bahnhof und Ende der Tour zurück.

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  • Klosterkirche Guben, Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V.
  • Kulturhaus und Ratskeller Tercet Gubin, Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V.
  • Neißeterrassen Guben, Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V.
  • Plastinarium Guben, Foto: Marketing und Tourismus Guben e.V.

Sehenswürdigkeiten & Tipps

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Aussicht
4. Stadtbibliothek
13. Neißeterrassen

Speisen
2. Bäckerei Dreißig – Café
11. Ratskeller Tercet
15. Volkshaus Guben, Restaurant Kronprinz mit Biergarten

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