Radtour zu Wein an neuen Ufern Edle Tropfen und Mona Lisas Lächeln am Großräschener See
Folge den Spuren des faszinierenden Landschaftswandels vom Tagebau zum Badesee. Es ist ein Prozess, den man nicht alle Tage erlebt. Weit schweift der Blick von der Terrasse des mediterranen Cafés über die glitzernde Wasserfläche des neuen Großräschener Sees. Willkommen an der Nahtstelle zwischen altem und neuem Land!
Noch bis zur politischen Wende war Großräschen die sogenannte „Klinkerhauptstadt“. Hier wurden gelbe und rote Klinker produziert. Nach Überlieferungen ist sogar das Rote Rathaus in Berlin aus Großräschener Klinkern erbaut. Bereits mit Durchschreiten des gelben Klinkertors, dem Eingang zur Allee der Steine (1), ist man von den Zeitzeugen der letzten Eiszeit, den gewaltigen Findlingen, umgeben.
Die Findlinge kamen durch den Bergbau ans Tageslicht und wurden von Menschenhand so inszeniert, dass sie ein Steinmeer, ein anmutiges Liebespaar und „Pückler on Ice“ darstellen. Dies ist eine Hommage an den Landschaftsarchitekten Fürst Hermann von Pückler-Muskau, nach dem die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land benannt wurde. Diese hatte von 2000 – 2010 ihren Sitz in Großräschen.
Die Baumgruppen, farbig besonders eindrucksvoll im Herbst, säumen den Weg bis zur Victoriahöhe (2) hinauf. Wo sich bis Mitte der 1940er Jahre die Brikettfabrik Victoria befand, hat man heute einen tollen Blick auf den Großräschener See, den künftigen Hafen, die IBA-Terrassen (3) und die Seebrücke (4). Die Seebrücke wurde aus dem letzten Tagebaugroßgerät gefertigt, als der Großräschener See noch der Tagebau Meuro war.
Der Weinberg (5) wurde im Jahr 2012 von einem einheimischen Landwirt aufgerebt und ist mit 30-33 % Hangneigung die einzige Steillage Brandenburgs. Vom Seeklima begünstigt, erreichen die weißen und roten Trauben ihre volle Reife. Die Weine werden sortenrein im sächsischen Weinhaus Meissen Prinz zur Lippe ausgebaut. Eine Weinbergführung mit dem Winzer inkl. Weinprobe wird nach Voranmeldung angeboten.