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        Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Peter Radke Energiefabrik Knappenrode, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Peter Radke
    Energiefabrik Knappenrode

    Die Geschichte der Kohleproduktion erkunden, Tertiärwälder entdecken und die Geschichte der Krabat-Mühle kennenlernen. All das ist möglich rund um die Brikettfabrik Knappenrode.

    Die Geschichte der Kohleproduktion erkunden, Tertiärwälder entdecken und die Geschichte der Krabat-Mühle kennenlernen. All das ist möglich rund um die Brikettfabrik Knappenrode.
    Ort: Hoyerswerda
  • Energiefabrik Knappenrode

Geschichte der Braunkohle, der Technik und der Menschen in der Lausitz Radtour zur Energiefabrik Knappenrode

Knappenrode ist ein besonderer Ort. Er entstand aus dem Nichts. Vor einem Jahrhundert gab es hier nur Sumpf, Moor und Wald. Doch dann wurde bei Bohrungen Braunkohle entdeckt und die Geschichte nahm ihren Lauf. Der Wald musste auf Geheiß der Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG weichen. Diese Aktiengesellschaft hatte die Waldflächen den kleinen Bauern abgekauft und war damit Eigentümerin der gesamten Ländereien. Weite Flächen wurden gerodet und schon bald erhob sich eine Brikettfabrik aus leuchtend rotem Backstein über den Kiefernwäldern und die Kohlegruben gruben sich tief in die Erde.

Heute ist die ehemalige Brikettfabrik ein Museum, die Energiefabrik Knappenrode (1). Noch heute klebt der Kohlestaub an den Wänden der Fabrikhallen und es ertönt der Lärm der Maschinen. Noch heute zeigt sich, welchen Aufwand die Menschen zur Energiegewinnung betrieben. Die Energiefabrik Knappenrode erzählt die Geschichte der Braunkohle, der Menschen und der Technik. Vor 17 Millionen Jahren begann der Entstehungsprozess der Braunkohle. Im Zeitalter des Tertiärs war das Klima in der Lausitz noch subtropisch. Statt Kiefern wuchsen hier Mammutbäume und es reihte sich Moor an Moor.

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Energiefabrik Knappenrode Luftaufnahme Energiefabrik Knappenrode Luftaufnahme, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Peter Radke

Die Erkundung des Außengeländes kann in Eigenregie oder als Geländeführung „Entdecktes Museum“ (A) unternommen werden. Sie startet in einem nachgepflanzten Tertiärwald (2). Mammutbäume, Sumpfzypressen und Magnolien sind die Pflanzen, aus denen die Kohle entstand. Millionen Jahre später, nachdem der Tertiärwald zu Kohle wurde, verschwanden durch den Kohleabbau die Lausitzer Sümpfe. Umso tiefer man nach der Braunkohle schürfte, desto mehr Wasser musste abgepumpt werden, sonst hätten die Kumpel nasse Füße bekommen. In unterirdischen Stollen, sogenannten Tiefbaustrecken, floss das Grubenwasser ab. Um diese Stollen anlegen zu können, mussten Fördertürme gebaut werden, über die die Wassermassen abgeleitet wurden. Der Tiefbau wurde in Knappenrode nur für die Entwässerung genutzt. Kohle wurde in diesem Kontext nur zum Bau der Stollen abgegraben.

Ein solcher Förderturm (3) mitsamt Tiefbaustrecke ist der nächste Erlebnisort. Mit Betreten der Tiefbaustrecke bekommt man schnell einen Eindruck von den harten Bedingungen und der Gefahr der Arbeit unter Tage. Dunkel, kalt und nass war es hier, wenn sich die Kumpel in dem engen Stollen mit ihren Arbeitsgeräten und kleinen Grubenloks bewegten. Verlässt man den Stollen wieder, ragt darüber der Förderturm, der einstige Eingang zum Entwässerungssystem und zu den Kohleflözen. Mit zwei Aufzügen fuhren die Kumpel und die Kohle auf und ab.

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Energiefabrik Knappenrode Tiefbaustrecke Energiefabrik Knappenrode Tiefbaustrecke, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Peter Radke

Die Braunkohle kommt ans Licht

Sobald der Tagebau vor den Wassermassen gesichert war, konnte die Braunkohle gefördert werden. Der Obersteiger bewachte diesen Prozess von seinem Steigerhaus (4). Von dort aus überblickte er den Tagebau und sah, wie Bagger und Züge Abraum und Kohle transportierten. Die beiden Schaufelradbagger (5) fügen sich wie übergroße Heuschrecken in die Landschaft. Mit unersättlichem Appetit fraßen sie sich Tag und Nacht durch die Kohleflöze. Frisch abgebaggert, wurde die Rohkohle dann auf Waggons geladen und per Zug zur Brikettfabrik transportiert. Waggons, Loks und andere schienengebundene Maschinen (6) waren täglich im Einsatz: ob zum Rücken der Gleise in den Gruben, zum Rangieren der Züge auf dem Werksgelände oder zum Enteisen der Strecken im Winter. Am alten Umschlagbahnhof sieht man eine große Anzahl verschiedener Maschinen.

Besonders eindrucksvoll ist die Handhebel-Draisine (7). Auf den Gleisen der ehemaligen Grubenbahn saust man, angetrieben von der eigenen Muskelkraft und unter Begleitung des Draisinenführers, um das weitläufige Gelände der Energiefabrik Knappenrode. Die Wiesen im Schatten der großen Fabrikanlage laden zum Ausruhen mit einem mitgebrachten Picknick ein. Oder du stärkst dich im Bistro des Museumsshops (8). Nach der Pause führt der Weg über den Treppenturm hinein in die ehemalige Brikettfabrik. Bevor man die Fabrik betritt, lohnt ein Blick über das neue Lausitzer Seenland mit Graureihersee und den Kraftwerken Schwarze Pumpe und Boxberg im Hintergrund.

In der alten Fabrikhalle hängt noch heute ein leichter Geruch von Kohle in der Luft. Der Staub der Vergangenheit klebt an den Wänden, die alten Bandanlagen sind rostig. Auf dem Feinkohleboden beginnt der FabrikErlebnisRundgang (B), den man allein oder mit gebuchter Führung erkunden kann. Über sieben Etagen führt der Weg vorbei an Sieben, Mühlen und Trocknern. Ehemalige Arbeiter und Arbeiterinnen erzählen Anekdoten über die damalige Arbeitswelt. Auch akustisch wird die Fabrik erweckt. Drei Mal täglich ist Schichtbeginn, dann kann man dem Dröhnen und Rattern der Maschinen lauschen.

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Draisinenfahrt, Energiefabrik Knappenrode Draisinenfahrt, Energiefabrik Knappenrode, Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V./Nada Quenzel

Lebenswelt der Arbeiter

Verlässt man die schnaufende Fabrik, führt der Weg aus dem Werkstor hinaus in die Lebenswelt der Arbeiter und ihrer Familien im Ort Knappenrode. Vorbei an der Direktorenvilla über den August-Bebel-Platz, mit seinem historisch interessanten Werksgasthof und Kaufhaus, führt die Tour zum alten Postamt und zur Schule bis hin zum Bahnhof und dem ersten Haus in Knappenrode, dem Forsthaus. Diese anderthalbstündige Tour mit dem Titel „Als Knappenrode noch Werminghoff hieß“ (C) bietet die Energiefabrik nach Voranmeldung geführt an (Anmeldung bis 2 Wochen vorher). Die Tour kann aber auch in Eigenregie zu Fuß oder besser per Rad unternommen werden.

Vom Forsthaus aus besteht die Möglichkeit, die Reise bis in die Zeit vor der Braunkohleförderung in der Lausitz zurückzuverfolgen. Mit einer einstündigen Radtour nach Schwarzkollm zur sagenumwobenen Krabat-Mühle (9). Folge der Lessingstraße bis Maukendorf, dort biegst du an der Bundesstraße nach links ab und gleich die nächste rechts Richtung Wittichenau. An Brischko vorbei hältst du dich rechts und an der großen Kreuzung biegst du links auf den Marktplatz von Wittichenau ein. Von dort aus führt dich der Krabat-Radwanderweg bis nach Schwarzkollm. Folge der Vorfahrtsstraße und biege rechts in den Neudorfer Weg ein. Durch Neudorf-Klösterlich und Michalken führt der Weg nun nach Bröthen, wo du nach dem Großen Ziegelteich rechts in die Hauptstraße einbiegst. Nach etwa 600m biegst du links ab und folgst der Straße bis du in Schwarzkollm angekommen bist. In der Krabat-Mühle erwartet dich ein Einblick in die Welt der Sorben mit all ihren Sagen. Erkunde, wie die Menschen hier lebten, lange bevor Kohle gefördert wurde. Vom Bahnhof Schwarzkollm kannst du mit dem Zug zurück nach Hoyerswerda oder nach Hause fahren.

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Krabatmühle Krabatmühle, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Daniel Reiche

Sehenswürdigkeiten & Tipps

Sehenswert
1. Energiefabrik Knappenrode
2. Tertiärwald
3. Förderturm
4. Steigerhaus
5. Schaufelradbagger
6. Schienengebundene Maschinen
7. Handhebel-Draisine
9. Krabat-Mühle

A) Geländeführung „Entdecktes Museum“
B) FabrikErlebnisRundgang
C) Radtour „Als Knappenrode noch Werminghoff hieß“

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Aussicht
1. Energiefabrik Knappenrode
3. Förderturm

Speisen
8. Bistro im Museumshop der Energiefabrik Knappenrode
9. Krabat-Mühle

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