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  • Kanus im Spreewald,
        
    

        Foto: André Stiebitz/Geertje Jacob Kanus im Spreewald, Foto: André Stiebitz/Geertje Jacob
    Ort: Alt Zauche
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Begegnungen im Urwald Auf Paddeltour mit der Familie im Spreewald

13. September 2017 von Geertje Jacob

Nach einem ersten intensiven Paddeltag im Oberspreewald sind Groß und Klein ganz schön geschafft und am gestrigen Abend auch schnell eingeschlafen. In den anderen Zelten unserer Paddeltruppe ist es noch ruhig.

Ich recke meinen Kopf aus dem Vorzelt und streiche mit der Hand über den taunassen Rasen. Die Sonne steht schon sehr hoch in diesen frühsommerlichen Tagen im Spreewald und im Zelt ist es deshalb für mich einfach zu warm zum Weiterschlafen. Der Rest der Familie schlummert noch tief und fest.

Ich schleiche hinaus, um mir einen Kaffee aufzubrühen. Was für ein Luxus, am Schilf mit einer heißen Tasse Kaffee, den neuen Tag zu begrüßen. Es ist noch niemand auf dem Wasser unterwegs, obwohl die Gegend hier gerade am Himmelsfahrtswochenende sehr beliebt ist.Alle kümmern sich um die Verladung von Campingutensilien und Lebensmitteln. Die Kinder bekommen orange leuchtende Schwimmwesten und sind so im dichten Grün des Spreewalds immer ein Farbtupfer. 

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Kinder bei Kanutour, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Kahn um Kahn auf den Spreewaldfließen

Die traditionellen Spreewaldkähne begrüßen uns. Die flachen und breiten Kähne werden durch die Kanäle und Fließe des Spreewalds gestakt. Am Heck des fast zehn Meter langen Gefährts steht der Kahnfährmann und bewegt den Kahn mit dem Rudel vorwärts. Heute, da die Ernte nur noch selten mit den Booten eingefahren wird, finden bis zu fünfzehn Gäste Platz.

Wir müssen uns im Gegensatz zu den Kahngästen ein wenig mehr um unser Fortkommen bemühen. Ich sitze hinten im Boot und fühle mich wie eine Indianerfrau, die ihr Gefährt mit Kindern und Gepäck sicher durch die Kanäle paddelt. Hier hinten habe ich die Hauptverantwortung für das Steuern. An manchen Passagen ist das gar nicht so einfach, wenn die schmalen Spreewaldfließe sich um enge Kurven winden und wie im Urwald Bäume ihre Äste weit über das Wasser ausstrecken. Unsere Große (10 Jahre jung) sitzt vorne und hat auch schon einen kräftigen Paddelschlag drauf, so dass wir gut vorankommen und die anderen Kanus der Gruppe nicht aus dem Blick verlieren.

Wir paddeln auf der sich dahin schlängelnden Spree und und müssen zahlreiche Schleusen passieren. Das ist neu für uns. Die acht Boote unserer Gruppe warten vor der Schleuse aufeinander. So dass wir diese aufregenden Momente, wie die Boote nach oben gehoben werden, zusammen erleben. Die junge Schleusenmeisterin verdient sich ein Taschengeld für ihr Studium. Routiniert bedient sie die großen Schleusentore. Sie wünscht uns mit einem kleinen Gedicht gute Weiterfahrt. Und wie es die Tradition will, hinterlassen wir am Kai ein kleines Trinkgeld für den netten Service.

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Kanufahrer an einer Schleuse Kanufahrer an einer Schleuse, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Schleusengang und Urwaldbegrüßung

Es ist mittlerweile Mittagszeit und die Sonne steht hoch am Himmel. Wir haben unsere Strohhüte und Schirmmützen aufgesetzt. Dann weckt uns ein neues Abenteuer aus der Mittagsschläfrigkeit. Die nächste Schleuse müssen wir jetzt selbst bedienen. Die Kinder sind Feuer und Flamme und haben natürlich den Vorgang beim letzten Mal bestens beobachtet. Sie klettern aus den Booten. Die restlichen Besatzungen paddeln die Boote in die Schleusenkammer. Mit Hilfe von zwei Erwachsenen schließen die Kinder die Schieber, damit sich die Schleusenkammer mit Wasser füllen kann. Wir werden von unten nach oben geschleust. Die kleinen Schleusenwärter öffnen dann das Tor wieder für uns. Stolz wie Oskar steigen wieder alle in ihre Boote. Das Schauspiel wiederholt sich noch drei bis vier Mal pro Paddeltag.

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Mit etwas Glück begegnet man bei der Paddeltour auch dem Biber. Biber im Spreewald, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Die einzigartige Natur des Spreewalds liegt zum größten Teil in einem Biosphärenreservat. Das Ufer darf daher nicht überall betreten werden. Die Wiesen und Felder, wie auch die Wälder und Fließe sind Lebensraum für eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. An vielen Stellen sehen wir Bäume, die intensiv von Bibern bearbeitet wurden und staunen über die Schnitzkunst der Pelztiere. Aber auch Bisamratten und Nutria begegnen uns. Sie kommen ganz nah ans Boot und haben keine Scheu.

Wir sitzen mucksmäuschenstill in unseren Booten und lassen uns mit der Strömung gleiten. Die Kinder können ihren Blick gar nicht mehr abwenden und sind ganz versunken in die Natur und die Begegnung mit den Tieren. An anderer Stelle schwirren zahlreiche blauschwarz schimmernde Libellen um uns herum. Sie sind sehr grazil und schnell. Kaum sitzen sie auf einem Blatt an der Uferböschung, sind sie auch schon wieder wie ein kleiner Helikopter los geflogen. Manchmal setzen sie sich auf unsere farbigen Schirmmützen, wo wir sie für ein paar Sekunden wie eine kleine Trophäe herum paddeln.

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Zeltplatzromantik im Oberspreewald

Während des zweiten Tags im Oberspreewald sehen wir wenig Wald. Der Name Spreewald scheint hier gar nicht so zutreffend zu sein. Doch als wir Abends den Unterspreewald weiter nördlich erreichen, nehmen die Bäume deutlich zu. Am Nachmittag finden wir noch eine seichte Badestelle an einem Wasserwanderrastplatz und es ist tatsächlich so warm geworden, dass wir alle ins kühle Nass springen. Die Erfrischung tut gut. Danach entdeckt unser Jüngster, dass man auch im Boot sitzen und die Beine ins Wasser baumeln lassen kann. In die vorbeiziehende Landschaft versunken, ist das wohl die luxuriöseste Position auf der Paddeltour. Allerdings haben wir auch ein Kinderpaddel dabei. Damit darf er dann auch mithelfen, das Kanu voranzubringen.

Am Abend erreichen wir den Zeltplatz in Groß Wasserburg. Nach den gepaddelten Kilometern, einigen Schleusen und ein bisschen Sonnenbrand ist jetzt Zeit fürs Abendessen. Der Wasserwanderrastplatz ist zwar klein, hat aber alles, was wir brauchen. Auf der Wiese schlagen wir unsere Zelte auf und bringen die Campingkocher in Schwung. Noch bis spät in die Nacht erzählen wir uns gegenseitig begeistert von unseren Entdeckungen auf dem Wasser. Im Zelt lauschen wir den Geräuschen in der Natur. Statt einer Geschichte gibt es ein Konzert aus Vogelstimmen und Unkenrufen. Als es wirklich dunkel ist und ich auch in den Schlaf finde, bemerke ich, wie still es hier draußen abseits der Zivilisation ist und wie laut die kleinsten Geräusche sind.

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#Spreewald #Großwasserburg

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Internationales Erlebnis im Spreewald

Gut erholt, wache ich am nächsten Morgen auf. Für ein paar Momente stehe ich mit einer Tasse Kaffee allein am Fließ und genieße die Ruhe. Kaum zu glauben, dass wir nicht einmal zwei Stunden von Berlin entfern sind. Diese stillen Momente sind ein wahrer Schatz.

Wenig später ist es vorbei mit der Ruhe. Der Brötchenservice sorgt für frische Semmeln mit Marmelade. Dann geht es es ans Packen. Zum Glück ist es in der Nacht trocken geblieben. Das Einpacken der Zelte und Verstauen der Packsäcke verläuft unproblematisch. Alle sind gespannt auf den dritten Paddeltag. Heute stehen "nur" vierzehn Kilometer auf dem Plan. Das ist keine besonders lange Strecke. gemächlich und in aller Ruhe paddeln wir durch den Unterspreewald in Richtung Neuendorfer See.

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Kanutour im Spreewald, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Eine kleine Pause mit einem kühlen Getränk gönnen wir uns dann in der Nähe von Neuendorf. Am Ufer des Sees liegt die Pension Spreekahn. Im Schatten einer großen Weide genießen die Kleinen ein süßes Eis, die großen lassen sich zu kalten Getränken mit Kohlensäure hinreißen.

Nebenbei unterhalte ich mich mit der Bedienung. Wie schön es ist, hier draußen so weltoffene Menschen zu treffen, die die Natur meiner Wahlheimat Brandenburg auch zu schätzen wissen und dafür aus Amerika und Japan angereist kommen, um hier einen Sommer lang zu arbeiten. Wir schwingen uns wieder in die Boote, weil wir noch den gesamten Neuendorfer See durchfahren müssen um zu unserem letzten Zeltplatz "Camping Nord" in Alt-Schadow zu gelangen.

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Familie bei Kanutour, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Camping mit Blick auf den See

Ein kleines Lüftchen weht über den See. Das erfrischt zwar, macht aber auch das Vorankommen etwas schwieriger. Die Armada aus acht Booten kämpft sich über die gekräuselte Wasseroberfläche. In der Ferne sehen wir schon den Badestrand des Campingplatzes hervorblitzen. Das ist unser Ziel!

Fast eine Stunde paddel ich mit meiner großen Tochter mit vereinten Kräften die drei Kilometer über den Neuendorfer See. Erschöpft aber glücklich landen wir an einem wackligen Holzsteg an. Der Kleine springt sofort aus dem Boot und macht seine "Stippe" fertig zum Angeln. Die Großen kümmern sich um das Zeltdorf auf der Wiese am Ufer.Einige der Zeltbewohner haben den Luxus, morgen gleich mit Blick auf den See aufzuwachen.

Überdachte Picknicktische werden alsbald okkupiert, um ein vorzügliches Camping Abendbrot zu kochen. Später entdecke ich erst, wie groß und weitläufig der "Campingplatz Nord" ist. Unser Kleinster muss natürlich nach dem Angeln auch noch ausgiebig auf dem Spielplatz umher turnen.

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Sonnuntergang an einem See, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Geertje Jacob

Sorgenfrei zurück in den Alltag

Am Abreisetag liegen die letzten neun Kilometer vor uns. Vom Neuendorfer See geht es in den Puhlstrom. Dieser schlängelt sich sanft durch die Landschaft des Unterspreewaldes.

In Werder/Spree sind wir mit dem Bootsvermieter verabredet, um seine Boote wieder in Empfang zu nehmen. An diesem schönen Wasserwanderrastplatz hätten wir auch gut eine Nacht zelten können. Er ist schön naturnah. Das merken wir uns dann für die nächste Tour.

Mit dem Transfer hat man gleich eine Sorge weniger und kann den Urlaub gemächlich ausklingen lassen. Neben kleinen Fließen und dem weiten See, Wäldern und seichten Badestellen haben wir unzählige kleine und große Tiere sehen, zarte und knorrige Pflanzen bewundern können. Ganz erfüllt von der Vielfalt der brandenburgischen Natur im Ober- und Unterspreewald kehren wir am Sonntagabend nach vier Tagen nomadischem Wasserlebens wieder in den Potsdamer Alltag zurück.

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Ein Beitrag geteilt von Jö Si (@joe_siq) am

Tipp: Um die Planung und Reservierung der Boote mussten wir uns schon früh bemühen, denn die Anbieter sind hier schnell ausgebucht, ebenso die kleineren Wasserwanderrastplätze. Vorsicht im Umgang mit der Natur ist geboten, denn ein Großteil des Spreewaldes ist Biosphärenreservat.

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Wissenswertes zu der Kanutour durch den Spreewald


Unsere Lieblingsplätze im Spreewald aus dem Blog

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