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  • Kanus im Nationalpark Unteres Odertal,
            
        
                Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching Kanus im Nationalpark Unteres Odertal, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Die Wasserwildnis von Schwedt Mit dem Kanu auf der Oder

16. Oktober 2017 von Martina Göttsching

Wildnis mit Bahnanbindung: Das ist der Nationalpark Unteres Odertal, erreichbar mit dem RE 3 bis Schwedt (Oder). Auf rund 60 Kilometern entlang der Oder schützt er eine der letzten naturnah erhaltenen Flussauenlandschaften Mitteleuropas, zugleich eines der artenreichsten Gebiete in Deutschland. Während viele Ausflügler hier zur Vogelbeobachtung wandern oder den Deich entlang radeln, reizt mich die echte "Wasserwildnis" der Oder-Auen - und die lässt sich am besten per Kanu erkunden.

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Mit dem Kanu durch den Nationalpark: Trotz einer Form des "sanften Tourismus" erst ab dem 15. Juli jedes Jahr möglich. Kanufahrt durch das Untere Odertal, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching

Kanutouren als Form des sanften Tourismus sind in den Schwedter Poldern erst ab dem 15. Juli jeden Jahres erlaubt, wenn die Brutsaison der Vögel vorbei ist, und das auch nur in Begleitung eines zertifizierten Naturführers. Der Vorteil: Dieser weiß über Flora und Fauna des Nationalparks bestens Bescheid und beantwortet Fragen zu allem, was es an den Ufern und im Wasser zu entdecken gibt.

Die Anzahl an Kanutouristen ist auf zwei Touren und 20 Personen pro Tag begrenzt - wer Touristenscharen meiden und Natur pur erleben möchte, ist hier also genau richtig. Dafür gibt es unterwegs kein Sternerestaurant, sondern "nur" einen sehr idyllischen Picknickplatz direkt am Wasser. Also: "Pack' was zu essen ein!"

Die 11 Kilometer lange Tour beginnt auf der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, von den Anwohnern liebevoll "HoFriWa" genannt. Beim Einsteigen schauen die Schafe vom gegenüberliegenden Deich zu. Als alle im Boot sitzen und ein Paddel in der Hand haben, geht es los: Mit möglichst gleichmäßigen Schlägen ziehen wir die Paddel durch das Wasser. Den Takt gibt der vorne sitzende Schlagmann an, wie unser Tourenführer Volker Engbert vom Wassersportzentrum PCK Schwedt e.V. erklärt. In diesem Fall bin ich die Schlagfrau. Wenn alle gleichzeitig paddeln, geht es zügig voran. Nach einem kurzen Stück müssen wir die Boote über den Deich tragen, das geht mit der Unterstützung von zwei Rädern, die untergeschnallt werden, zum Glück ganz schnell.

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Wer will, darf auf der Hälfte der Strecke für ein kleines Picknick Halt machen. Eine Familie legt mit dem Kanu an, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching

Nestbau auf schwimmendem Untergrund

Nun kommen wir ins Herzstück des Nationalparks, die Schutzzone 1: Hier darf der Mensch wirklich nichts mehr reglementieren, hier herrscht (wieder) die Natur. Wildnis eben, und genau das, wofür wir hergekommen sind. Weiße Seerosen und gelbe Teichrosen bedecken das Wasser, hingetupft wie auf einem Aquarellbild, die Ufer sind wild bewachsen mit Gras und Schilf, dazwischen weiße, gelbe, blaue und rosa-violette Farbakzente.

Volker Engbert zeigt uns geduldig den bittersüßen Nachtschatten, die Schwanenblüte und den Blutweiderich und lässt uns an der Wasserminze schnuppern, die tatsächlich ganz ähnlich wie Pfefferminze duftet. So habe ich schon nach der ersten halben Stunde eine Vielzahl von Pflanzen kennengelernt und außerdem erfahren, dass die Oder-Auen die Ostsee sauber halten: Die üppige Vegetation zieht einen Großteil der Nährstoffe aus dem Wasser, die sich aus dem über 100.000 Quadratmeter großen Einzugsgebiet der Oder angesammelt haben. Zur Ostsee gelangt somit natürlich gereinigtes Wasser, was vor zu viel Algenbewuchs schützt und den Badespaß im Meer sichert. "Flächenfilterfunktion" nennt sich das.

Faszinierend auch das Geheimnis der Krebsschere: Anderswo in Deutschland ist sie bereits existenzbedroht, hier im Unteren Odertal hat sie sich in den letzten Jahren wieder ausgebreitet. Ihre scharfen, nur eine Handbreit übers Wasser ragenden Blätter sind eher unscheinbar, das interessante aber ist: Die Krebsschere schwimmt mitsamt ihren Wurzeln vollständig im Wasser und ist dadurch eine beliebte Nestgrundlage für die Trauerseeschwalbe - eine beeindruckende Symbiose zwischen Pflanzen- und Tierreich.

Mit meiner Begeisterung für solche und andere Besonderheiten dieser Landschaft bin ich nicht allein. Am Picknickplatz etwa auf der Hälfte der Strecke treffen wie eine deutsch-polnische Familie, die ebenfalls über die grüne Wunderwelt an der Oder staunt. Karla (8) und Julian (11) schwärmen mit strahlenden Augen von der Fahrt durch die Wildnis, auf der sie sogar bereits einen Frosch und einen Eisvogel gesehen haben: "Das ist ein echtes Abenteuer!", heißt es da, und: "Das ist alles hier so cool!"

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Internationaler Austausch: Zwei Ranger aus Mosambik lernen die für sie ungewohnte Landschaft kennen. Michael Tautenhagen und zwei Ranger aus Mosambik, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching

Afrikanische Ranger zu Gast an der Oder

Nach der Stärkung geht es weiter. Nur das Säuseln des Windes im Schilf begleitet uns, als sich das blaue Kanu im Takt unserer Paddelschläge seinen Weg durch den grünen Teppich aus Seerosen und Schwimmfarn bahnt. Da sitzt am Ufer ein Graureiher auf einem Baumstamm und schaut uns etwas hochnäsig an. Dort schwingt sich gerade ein Rotmilan mit beeindruckender Flügelspannweite in den Himmel. Tourenführer Volker Engbert erzählt von einem Ausflug mit einer Touristengruppe, bei dem direkt vor ihren Augen ein Fischadler sein Mittagessen fing - spannender als jeder Naturfilm!

So ist es kein Wunder, dass Volker Engbert schon Niederländer, Österreicher und sogar einen Neuseeländer durch die Oderlandschaft geführt hat. Bei unserer Tour sind gar zwei Ranger aus dem Banhine-Nationalpark in Mosambik dabei, die gerade zu einem Austausch mit den Nationalpark-Rangern des Unteren Odertals in Schwedt weilen. Es ist der erste Besuch in Europa für Audéxio Novela und Lionel Chongo, und sie zeigen sich von dieser so ganz anderen Landschaft beeindruckt - auch wenn es hier keine Löwen, Nashörner oder Leoparden gibt. Und doch: Zugvögel wie Schreiadler und Rauchschwalbe brüten an der Oder und überwintern - genau, in der Auenlandschaft von Mosambik. Positiv fällt den beiden auf, dass es an der Oder keine Krokodile oder Flusspferde gibt, die gern mal das Boot kentern lassen - Glück gehabt!

Allen, die Natur lieben und sich gern etwas aktiv betätigen, sei die Kanutour ab Schwedt (Oder) wärmstens empfohlen. Die ideale Großstadtflucht bei (fast) jedem Wetter!

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Seerosen, Schilf und weiter Himmel. Hier ist man der Natur ganz nah. Teichrosen im Unteren Odertal, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Martina Göttsching

Wissenswertes zum Nationalpark Unteres Odertal


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