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  • Wanderung durch den Grumsin,
        
    

        Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching Wanderung durch den Grumsin, Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching
    Ort: Altkünkendorf
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Der Grumsin: Märchenwelt unter Buchenkronen Eine Wanderung durch das UNESCO-Weltnaturerbe

24. Juni 2016 von Martina

Der Grumsin ist ein Naturerlebnis wie aus dem Märchenbuch. Der Buchenwald in der Nähe von Angermünde im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist seit 2011 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Bei einer Führung kann der „Urwald im Werden“ besichtigt werden.

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Ich hatte schon viel davon gehört und wollte nun endlich einmal sehen, was so besonders an diesem Buchenwald ist. Es gibt mehrere ausgeschilderte Wanderwege um den Grumsin herum, doch ich wollte unbedingt die streng geschützte Kernzone erkunden. Das ist ausschließlich auf Führungen möglich, die an mehreren Terminen im Jahr samstags und sonntags stattfinden. Schnell erfahre ich, das Wald nicht gleich Wald ist – und bin hin und weg von der Schönheit dieses „Urwalds im Werden“.

Aber von vorne: An der Haltestelle Gehegemühle der BiberBus-Linie ab Bahnhof Angermünde treffe ich auf die gut gelaunte Wandergruppe rund um Natur- und Landschaftsführer Tobias Schramm. Wir sind eine bunt gemischte Truppe: Vom 83-Jährigen bis zur Vierjährigen; von der Angermünderin, die mit zwei Freundinnen nun endlich einmal herausfinden möchte, was so toll an gerade diesem Wald sein soll, bis zur Familie – zu der das vierjährige Mädchen gehört – die schon ihren dritten UNESCO-geschützten Buchenwald besucht.

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Im Grumsin. Der Buchenwald ist seit 2011 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Blick in die Baumkronen des Grumsin, Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching

Hier schreit der Mistkäfer: Staunen über den Kreislauf der Natur

Unser Natur- und Landschaftsführer stimmt uns zunächst auf den bevorstehenden Ausflug ein und erzählt, dass ohne den Menschen und seine Gier nach schnell wachsendem Bauholz praktisch ganz Deutschland ein einziger Wald wäre, davon zwei Drittel Buchenwald. Heute ist nur noch ein Bruchteil davon übrig, und über 100 Jahre alte Buchen sind so selten, dass sie wie im Grumsin unter Schutz stehen. Mit 600 Hektar ist das der größte noch existierende, zusammenhängende Tieflandbuchenwald der Welt. Mehr Buchen an einem Ort gibt es nur im Hochlandwald der Karpaten.

Auf unserer Wanderung werden wir rund 8 Kilometer zurücklegen, etwa 2 Kilometer sind es bis zum Grumsin von unserem Treffpunkt aus. Dazwischen legt Tobias Schramm viele Pausen ein, um uns allerhand verblüffende Fakten über die Findigkeit der Natur begreiflich zu machen. Und das macht er so anschaulich, dass wir genauso wie die Kinder jedes Mal ins Staunen kommen. Noch bevor wir die Kernzone erreicht haben, haben wir junge Fichtentriebe genascht (soll auch als Marmelade gut schmecken), das Werk eines Bibers begutachtet, gelernt, dass der Zaunkönig Hecken am Feldrand braucht wie der Mensch Oasen in der Wüste, einem Froschkonzert gelauscht (klingt ein bisschen wie der Didgeridoo-Spieler am Berliner Alexanderplatz) und einen Mistkäfer schreien gehört. Das hört man, wenn man ihn in der hohlen Hand ganz nah ans Ohr hält – großartig, dabei die überraschten Gesichter der Kinder zu sehen.

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Führung im Grumsin Führung im Grumsin, Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching

Am „Betreten verboten“-Schild wird es dann ernst: Wir verlassen den Weg, was nur in Begleitung eines Naturführers erlaubt ist. Wow! Wir legen kollektiv die Köpfe in den Nacken und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Buchenkronen, dicht an dicht, bilden bis zu 40 Meter über uns einen grünen Himmel. Zum Vergleich: Das ist fast so hoch wie das Mittelschiff des Kölner Doms von innen. Unter unseren Füßen knistert Laub, es gibt kaum Unterholz, weil die mächtigen Buchen das meiste Licht aufsaugen.

Weil dieser Wald seit Jahrhunderten nur wenig forstwirtschaftlich genutzt wurde, seit 20 Jahren gar nicht mehr, sind viele Bäume hier über 200 Jahre, die ältesten Buchen bis zu 300 Jahre alt. 300 Jahre! Mit dem Schutz als Totalreservat ist nun jeder menschliche Eingriff untersagt, so dass sich in den nächsten Jahrzehnten nach und nach wieder ein echter Urwald entwickeln wird. Das heißt: Vom Wind gefällte Bäume bleiben liegen, in der Schneise wachsen junge Bäume nach, während sich im toten Holz Pilze, Flechten und Insekten einnisten. Von diesen wiederum leben zahlreiche Vogelarten. Merke: Was tot ist, ist nicht nutzlos, sondern geht in den Kreislauf der Natur ein.

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Ölkäfer gibt es auch im Grumsin. Tobias Schramm präsentiert einen Ölkäfer, Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching

Grumsin: Kranichrufe und freche Raupen

Seine volle Wirkung entfaltet dieser „Urwald im Werden“, als wir auf Tobias Schramms Geheiß zehn Minuten Pause machen und ganz still sind. Fast halte ich den Atem an, so schön ist es hier unter der Kathedrale der Baumkronen, nur mit dem Säuseln des Windes und dem Trällern verschiedenster Vögel im Ohr. Wo Licht durch das Laub dringt, wächst Moos auf dem Boden und auf den in der letzten Eiszeit verschleppten Findlingen. Vor mir liegt ein von Wollgras bewachsenes, trügerisch fest wirkendes Moor. Käme mir jetzt eine Elfe entgegen, ich würde mich gar nicht wundern. Stattdessen erspähe ich einen Raubvogel, sicher ein Adler, der sich in die Lüfte schwingt.

Eigentlich will niemand so recht zurückgehen, aber alles hat ein Ende. Aufmunternd ruft uns ein Kranich aus der Ferne zu. Auch auf dem Rückweg halten wir hier und da an, schneiden eine Eichengalle auf, das kugelförmige „Kinderzimmer“ von Gallmücken- oder Gallwespenlarven, und lachen über die freche Raupe, die einer aus der Truppe über den Ärmel krabbelt und sich disneyfilmreif aufrichtet.

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Vater und Tochter wandern durch den Grumsin Vater und Tochter wandern durch den Grumsin, Foto: TMB-Fotoarchiv/Martina Göttsching

Die drei Kinder haben sich übrigens die ganze Zeit bestens unterhalten, haben Pusteblumen gesammelt, Schmetterlinge fotografiert, dem Mistkäfer gelauscht oder einfach mal einen Stock geworfen – dieser Ausflug ist also auch für Familien absolut empfehlenswert. Und ich werde bestimmt wiederkommen!

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Wissenswertes zum Unesco-Weltnaturerbe Grumsin


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