Von 1746 an gehörte die Stadt dem damaligen sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl. Er war es auch, der im Schloss eine Tuch- und Leinenmanufaktur einrichten ließ, die den Grundstein für die später bedeutende Forster Tuchindustrie bildete. Wie es zur Blütezeit um diesen Industriezweig in der Niederlausitz bestellt gewesen war, erfahren Besucher heute im einzigen Brandenburgischen Textilmuseum, in dem die jahrhundertlange Tradition der Textilindustrie dokumentiert ist. Es ist in einem alten Fabrikgebäude von 1897 untergebracht, wo so manche Raritäten der Tuchherstellung zu sehen sind. Hier kann man das Surren der Spinnmaschinen und das Klappern der Webstühle an zum Teil noch funktionstüchtigen Maschinen spüren.
Heinrich Graf von Brühl fand übrigens am 4. November 1763 in der evangelischen Stadtkirche St. Nikolai seine letzte Ruhestätte. Die ursprünglich spätgotische dreischiffige Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert wurde aufgrund mehrerer Stadtbrände mehrmals umgestaltet. Nach der Zerstörung 1945 infolge des Zweiten Weltkriegs begann ihr Wiederaufbau bis zum Jahr 1954. Eine der Sehenswürdigkeiten im Innern des Gotteshauses ist die Große Eule-Orgel von 1958.
Auch im professionellen Radsport hat sich Forst einen Namen gemacht, den die Stadt vor allen ihrem heutigen international bekannten Radstadion zu verdanken hat, das gleichzeitig ein Reitstadion ist. Das 1906 eingeweihte 400 Meter lange und sechs Meter breite Bahnoval ist ein außergewöhnliches Bauwerk, in dem damals wie heute nationale und internationale Radsport-Wettkämpfe ausgetragen werden. Seit 2006 werden hier ebenso internationale Reit- und Springturniere durchgeführt.