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        Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann Lutherlinde in Treuenbrietzen, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
    Ort: Treuenbrietzen
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Nur eine Legende? Die Luther-Linde von Treuenbrietzen

24. März 2017 von Lars Franke

Die Leute in Treuenbrietzen haben es seit Menschengedenken faustdick hinter den Ohren. Sie sind gute Rechner. Vor allem mit beeindruckenden Namen hat man sich in dem Kleinstädtchen so manchen Taler verdient. Mit Namen von Personen, deren Verhältnis zu Treuenbrietzen zumindest nicht eindeutig nachzuweisen ist. Da ist Martin Luther - der große Reformator. Der soll unter der alten Linde vor der Marienkirche gepredigt haben. Weil ihm der katholische Ortsgeistliche den Zutritt zu dem Gotteshaus verwehrte hatte.

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Lutherlinde in Treuenbrietzen, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Das ist zwar nicht von vorn herein auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich. Immerhin bis anno 1535 hatte im Kurfürstentum Brandenburg Joachim I. das Sagen. Ein erzkonservativer Landesherr und somit ein erbitterter Gegner der Reformation. Martin Luther musste mit den allerschlimmsten Strafen rechnen, wenn er auch nur einen Fuß über die Landesgrenze gesetzt hätte. Erst nach 1539 – dem offiziellen brandenburgischen Bekenntnis zum Protestantismus – wäre das möglich gewesen. Aber dann hätte so ein Auftritt unter freiem Himmel wenig Sinn gemacht. Inzwischen halten es auch gestandene Historiker für möglich: Schon zuvor hatte Joachim II. protestantische Gottesdienste in St. Marien zugelassen. Vorausgesetzt, seine Untertanen bezahlten für das kurfürstliche Entgegenkommen.

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Lutherlinde in Treuenbrietzen, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Und es gibt eine weiter Legende um die Linde. Angeblich habe sich über diesen Baum der letzte katholische Pfarrer abgesetzt. Vor dem Gotteshaus hätten sich aufgebrachte Bürger versammelt und ihm nach dem Leben getrachtet. Mit Hilfe der Zweige konnte sich der Priester über die Kirchhofmauer retten und sei so vor den Verfolgern geflohen. Deutschlandweit gibt es höhere Lutherlinden. Kaum aber ältere. Man sieht es dem etwa 600 Jahre alten Baum an, dass er bessere Zeiten erlebt hat. Immer wieder ist seine Höhe gestutzt worden. Wegen Einsturzgefahr. Lehm und Beton im Inneren des Stammes sowie ein Korsett halten ihn aufrecht.

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Lutherlinde in Treuenbrietzen, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Vor der spätromanischen Kirche hat ein weiteres „Refomations-Denkmal“ Platz gefunden. Ein Stein erinnert an Martin Chemnitz. Der Sohn eines Tuchmachers aus Treuenbrietzen gehörte zu den Schülern Luthers und Melanchthons. Der streitbare Theologe machte sich um die Reformation im Braunschweigischen verdient. Allerdings: Nicht einmal in Treuenbrietzen können wirklich viele Leute etwas mit der Personalie Chemnitz anfangen. Mit dem Namen Sabinchen sieht es da besser aus. Es ist ein ganz „großer Wurf“ der Treuenbrietzener. Niemand kann nämlich mit Sicherheit behaupten, ob das berühmt-berüchtigte „Frauenzimmer“ tatsächlich in dem Fläming-Städtchen lebte.

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Die Legende vom Sabinchen

Trotzendem ist das Dienstmädchen vielerorts zwischen Nordsee und Bodensee bekannt geworden. Das erste Mal soll die Moritat um 1790 auf sächsischen Marktplätzen zu hören gewesen sein. Das Lied erzählt von Sabinchen, die einem jungen Schuster aus Treuenbrietzen in heißer Liebe verfallen war. Um den Mann an sich zu binden, entwendete sie ihrer Herrschaft ein halbes Dutzend silberner Löffel. Damit der Geliebte seinen lockeren Lebenswandel finanzieren konnte! Der Diebstahl wurde entdeckt und die Frau aus dem Haus gejagt. Als sie dem Schuhmacher Vorhaltungen macht, durchschneidet ihr der Mann mit einem Rasiermesser die Kehle. Der Mörder endet am Galgen.

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Sabinchenbrunnen vor dem Rathaus Sabinchenbrunnen vor dem Rathaus , Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Obwohl wo und wann Geheimnisse der Geschichte bleiben, ist es Anlass genug, an das „Frauenzimmer“ mit einer Plastik vor dem Rathaus zu erinnern. Dieses Gebäude gehört übrigens zu den ältesten der Stadt. Einige Teile stammen aus der Zeit um 1290. Die heutige Gestalt erhielt es Mitte der 1930er Jahre. Für einen Bummel durch die Altstadt sollte man sich schon einen halben Tag „an die Beine binden“. Zwischen der Marienkirche am Berliner Tor und der einstigen Heiligen-Geist-Kapelle am Leipziger Tor, heute Heimatmuseum, reihen sich Bürgerhäuser aneinander. Vieles aus dem Mittelalter ist durch Kriege und Stadtbrände zerstört worden.

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Heimatmuseum Treuenbrietzen, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Doch der Aufbau-Willen der Einwohner erwies sich als ungebrochen, wie die Fachwerkhäuser zeigen. Als südliches „Bollwerk“ zum benachbarten Sachsen erfreute sich nämlich Treuenbrietzen des besonderen Wohlwollens des Hofes in Berlin. Kein Geringerer als König Friedrich der Große wies seinen für Treuenbrietzen zuständigen Landrat an, aus dem Heer entlassene Soldaten und deren Familien besonders bei der Ansiedlung zu unterstützen: „Müßiggänger und Tagediebe möchte ich nicht haben; sondern Leute; die das Land verbessern. Und sich selbst glücklich machen.“ Das war doch ein Wort, Majestät! Da wusste man in Treuenbrietzen, was Sache ist.

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