„Sei ein gutes faules Tier, streck alle Viere weit von Dir. Komm nach Caputh, pfeif‘ auf die Welt und auf Papa, wenn Dirs gefällt.“ Mit diesen launigen Versen lud Albert Einstein seinen Sohn Eduard in sein neues Sommeridyll bei Potsdam ein. Der geniale Physiknobelpreisträger mit der wirren Frisur hatte sich den modernen Holzbau mit Blick über die Havellandschaft 1929 von dem jungen Architekten Konrad Wachsmann errichten lassen. Bis 1932 verbrachten die Einsteins einen großen Teil des Jahres in Caputh. Einstein nutzte die ländliche Abgeschiedenheit für Forschungen, frönte seiner Segelleidenschaft und empfing Freunde und Kollegen. Aus Sorge vor einer drohenden Machtübernahme Hitlers kehrte Einstein 1933 nach einer Vortragsreise in die USA nicht mehr nach Deutschland zurück.