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Einsteinhaus Caputh

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„Sei ein gutes faules Tier, streck alle Viere weit von Dir. Komm nach Caputh, pfeif‘ auf die Welt und auf Papa, wenn Dirs gefällt.“ Mit diesen launigen Versen lud Albert Einstein seinen Sohn Eduard in sein neues Sommeridyll bei Potsdam ein. Der geniale Physiknobelpreisträger mit der wirren Frisur hatte sich den modernen Holzbau mit Blick über die Havellandschaft 1929 von dem jungen Architekten Konrad Wachsmann errichten lassen. Bis 1932 verbrachten die Einsteins einen großen Teil des Jahres in Caputh. Einstein nutzte die ländliche Abgeschiedenheit für Forschungen, frönte seiner Segelleidenschaft und empfing Freunde und Kollegen. Aus Sorge vor einer drohenden Machtübernahme Hitlers kehrte Einstein 1933 nach einer Vortragsreise in die USA nicht mehr nach Deutschland zurück.
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Bevor der NS-Staat Einsteins Sommerhaus 1935 enteignete, wurde es für zwei Jahre vom benachbarten jüdischen Landschul- und Kinderheim genutzt. Die von der Reformpädagogin Gertrud Feiertag geleitete Schule platzte infolge der Verdrängung jüdischer Kinder aus „arischen“ Schulen aus allen Nähten. Der von der SS zugesagte Bestandsschutz verband sich mit der Verpflichtung, auf die Emigration nach Palästina vorzubereiten. Er endete mit der Zerstörung der Schule im November 1938. Nach Einstein gelang es auch Konrad Wachsmann, in die USA zu emigrieren. Gertrud Feiertag hingegen wurde 1943 in Auschwitz ermordet.

Nach dem Krieg hatte sich die sowjetische Besatzungsmacht kurzzeitig Hoffnungen gemacht, der weltberühmte Physiker werde nach Caputh zurückkehren – vergebens. Auch nach Einsteins Tod 1955 wurde sein Wille respektiert, im Haus kein Museum zu seinen Ehren einzurichten. Daher steht das 2004/05 restaurierte Einsteinhaus bis heute für Tagungen zur Verfügung, während eine Ausstellung im Caputher Bürgerhaus über Einstein, sein Sommerhaus und Wachsmann informiert. Eine Besichtigung des Einsteinhauses ist im Sommerhalbjahr im Rahmen einer Führung möglich.

Literatur:
  • Dietmar Strauch, Einsteins Sommeridyll in Caputh, Berlin 2015.
  • Hildegard Feidel-Mertz/Andreas Paetz, Das Jüdische Kinder- und Landschulheim Caputh, 1931-1938. Ein verlorenes Paradies, Bad Heilbrunn 2009.


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„Sei ein gutes faules Tier, streck alle Viere weit von Dir. Komm nach Caputh, pfeif‘ auf die Welt und auf Papa, wenn Dirs gefällt.“ Mit diesen launigen Versen lud Albert Einstein seinen Sohn Eduard in sein neues Sommeridyll bei Potsdam ein. Der geniale Physiknobelpreisträger mit der wirren Frisur hatte sich den modernen Holzbau mit Blick über die Havellandschaft 1929 von dem jungen Architekten Konrad Wachsmann errichten lassen. Bis 1932 verbrachten die Einsteins einen großen Teil des Jahres in Caputh. Einstein nutzte die ländliche Abgeschiedenheit für Forschungen, frönte seiner Segelleidenschaft und empfing Freunde und Kollegen. Aus Sorge vor einer drohenden Machtübernahme Hitlers kehrte Einstein 1933 nach einer Vortragsreise in die USA nicht mehr nach Deutschland zurück.
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Bevor der NS-Staat Einsteins Sommerhaus 1935 enteignete, wurde es für zwei Jahre vom benachbarten jüdischen Landschul- und Kinderheim genutzt. Die von der Reformpädagogin Gertrud Feiertag geleitete Schule platzte infolge der Verdrängung jüdischer Kinder aus „arischen“ Schulen aus allen Nähten. Der von der SS zugesagte Bestandsschutz verband sich mit der Verpflichtung, auf die Emigration nach Palästina vorzubereiten. Er endete mit der Zerstörung der Schule im November 1938. Nach Einstein gelang es auch Konrad Wachsmann, in die USA zu emigrieren. Gertrud Feiertag hingegen wurde 1943 in Auschwitz ermordet.

Nach dem Krieg hatte sich die sowjetische Besatzungsmacht kurzzeitig Hoffnungen gemacht, der weltberühmte Physiker werde nach Caputh zurückkehren – vergebens. Auch nach Einsteins Tod 1955 wurde sein Wille respektiert, im Haus kein Museum zu seinen Ehren einzurichten. Daher steht das 2004/05 restaurierte Einsteinhaus bis heute für Tagungen zur Verfügung, während eine Ausstellung im Caputher Bürgerhaus über Einstein, sein Sommerhaus und Wachsmann informiert. Eine Besichtigung des Einsteinhauses ist im Sommerhalbjahr im Rahmen einer Führung möglich.

Literatur:
  • Dietmar Strauch, Einsteins Sommeridyll in Caputh, Berlin 2015.
  • Hildegard Feidel-Mertz/Andreas Paetz, Das Jüdische Kinder- und Landschulheim Caputh, 1931-1938. Ein verlorenes Paradies, Bad Heilbrunn 2009.


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14641 Nauen OT Ribbeck

Tel.: 033237-859030
Fax: 033237-859040

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