Während ich mich langsam von dem funkelnden Beet verabschiede und weiter spaziere, kommt mir nach wenigen Metern ein kleiner Junge entgegen. Er ist ebenso wie ich fasziniert von den großen und kleinen Kunstwerken, die sich harmonisch in die Landschaft des weitläufigen Parks fügen. „Ich will von jeder Skulptur ein Foto machen“, sagt er aufgeregt zu mir im Vorübergehen – „denn ich liebe Kunst“, und bringt die Kamera seines Smartphones in Stellung, um den richtigen Winkel zu bekommen. So schnell wie der Junge zwischen den teils hohen blühenden Wiesen aufgetaucht ist und die Aluminium-Statue „Slave“ (Sklave) abgelichtet hat, ist er auch schon wieder verschwunden und knipst das nächste Werk.
Ich schaue mir die Statue „Slave“ zwischen den Apfelbäumen noch etwas genauer an und stelle nach kurzer Zeit fest, dass die Struktur der Skulptur des britischen Künstlers Toby Ziegler verblüffend dem Baumstamm davor ähnelt. Absicht oder Zufall, frage ich mich? Auskunft darüber gibt mir ein kleines Begleitheft, das ich mir an der Kasse zuvor besorgt hatte. Darin lese ich, dass das Motto des Skulpturenparks „Kunst und Natur“ ist und dass die „Kunst in Dialog mit der Natur“ tritt. Damit ist für mich klar, dass dahinter eine klare Absicht steckt. Außerdem erfahre ich aus dem Heft, dass der deutsch-französische Künstler Hans Arp in den 1920er-Jahren einer der ersten war, der Formen geschaffen hat, die in der Natur aufgehen und mit ihr verschmelzen. Von ihm steht in Schwante eine im Jahr 1958 geschaffene Bronze-Skulptur.