Ganz anders: Finsterwalde
Manche Orte sehen ungefähr so aus, wie sie heißen, manche weniger. Finsterwalde in Brandenburg etwa wird nicht besonders durch Wald geprägt – die Stadt liegt in der Niederlausitz, von der inzwischen oft als eine der letzten Braunkohleregionen die Rede ist. Und finster ist es auch nicht. Eher fällt, wenn man per Bahn anreist, gleich die ziemlich großzügige Bauweise auf.
Interessante Häuser in unterschiedlichen Stilarten, Backstein-Neogotik des späten Kaiserreichs oder Waschbeton-Plattenbau der mittleren DDR, ziehen sozusagen rein in die Stadt. Warum sie sich in einer Imagebroschüre auch als „Geheimtipp für Architekturinteressierte“ bezeichnet, leuchtet bald ein. Auf dem Weg zum Zentrum kommt man außer am weithin sichtbaren Wasserturm, an einem Kino mit extravaganter Blech-Verkleidung aus den 1970ern vorbei und an viel Jugendstil.