„Rotes Elend“ – so nannte mancher zu DDR-Zeiten das Zuchthaus Cottbus mit seiner dunkelroten Backsteinfassade. Denn wer hier in der Bautzener Straße einsaß, hatte ein besonders strenges Haftregime und rigorose Überwachung zu erleiden. Dafür sorgten in den 1980er Jahren mehr als 200 Wärter und ein Netz von Zuträgern der Stasi. Traurige Bekanntheit erlangte der Ort, als sich am 19. Oktober 1978 der 26-jährige Werner Greifendorf während eines Hofgangs aus Protest gegen seine Inhaftierung wegen eines Fluchtversuchs verbrannte. Personal und MfS versuchten, seinen Tod mit allen Mitteln zu vertuschen. Dennoch gelangte der Vorfall in westdeutsche Zeitungen und erschütterte die Öffentlichkeit.