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  • Nonnenfigur im Wutzsee,
        
    

        Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann Nonnenfigur im Wutzsee, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
    Ort: Lindow (Mark) (16835)
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Kloster Lindow Die schöne Nonne vom Wutzsee

22. März 2017 von Lars Franke

Mitten im Wutzsee, vor den Überresten des Klosters Lindow im Ruppiner Seenland, steht eine Frau aus Granit. Zwei Meter hoch und fast 1.500 Kilo schwer. Ihr Blick ist auf das 4.000-Seelen-Städtchen Lindow gerichtet, nicht weit entfernt von Neuruppin. Die Nonne namens Amelie soll von außerordentlicher Schönheit gewesen sein. Geflohen ist die junge Frau, weil sie das Leben hinter den Klostermauern nicht länger ertragen konnte. Gewissermaßen eine Schicksalsgenossin der Katharina von Bora, der späteren Ehefrau von Martin Luther.

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Der Wutzsee in Lindow. Wutzsee in Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Denn auch die „Lutherin“ wollte teilhaben an einem „stinknormalen“ Leben und flüchtete aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma. Versteckt auf einem Pferdewagen, hinter einem Stapel Heringsfässer. Die entschwundene Nonne von Lindow stammte ebenfalls aus einer adligen Familie. Ihre Eltern hatten sie in das Zisterzienserinnen-Kloster gesteckt, um so der Liebe zu einem armen Bauernsohn ein Ende zu machen. Doch Jacob und Amelie konnten nicht von einander lassen. Eines Nachts hievte der junge Mann seine Geliebte über die Klostermauer. Beide verschwanden spurlos. Unbekannt ist, ob im See ertrunken oder in eine glückliche Zukunft entkommen. Ein Bummel durch die einstige Kloster-Anlage ist Grund genug für eine Reise in den brandenburgischen Norden.

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Wegweiser in Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Vom Kloster sind nur noch wenige Ruinen verblieben. Kloster Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Es ist eine Exkursion durch fast 800 Jahre Geschichte. Zwar hat keines der Kloster-Gebäude aus der Stifterzeit um 1230 die Zeiten überdauert, doch nur wenige Besucher werden sich dem Zauber der mittelalterlichen Architektur entziehen können. Dass sich heute auf dem weitläufigen Gelände ein Seniorenheim erhebt, tut dem Klosterrundgang keinen Abbruch. Das Frauenkloster Lindow gehörte zu den reichsten im Bistum Havelberg. 1525 hatten die Nonnen in 19 Dörfern das Sagen. Die Reformation – die Einführung der neuen Kirchenordnung, wie es damals offiziell hieß – bedeutete das Ende aller Klöster im Lande.

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Kloster Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Bildungsanstalt für gut betuchte Töchter

Deren Besitz füllte ab 1542 die kurfürstlichen Truhen. Auch die Ländereien der Nonnen und Mönche fielen an Joachim II., darunter Lindow. Die Abtei ging zunächst als Pfand an Hans von Arnim - für 8.000 Taler. Mit der Auflage, für die Bewohnerinnen zu sorgen. Dieser Aufgabe kam Arnim nur zögerlich nach. Das beweisen geharnischte Beschwerdebriefe der Nonnen an den Landesherrn. Nach und nach segneten die Schwestern das Zeitliche. Das Kloster fiel wieder an die Hohenzollern. Aus dem katholischen Kloster wurde ein evangelisches Frauenstift - eine Versorgungseinrichtung unverheirateter oder verwitweter Adelsdamen. Ein „Institut“ zur Erziehung gutbetuchter junger Mädchen, bevor sie vermählt wurden.

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Kloster Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

In der sozialen Zusammensetzung des Stifts gegenüber dem Orden hatte sich nicht viel geändert. Es sind die gleichen Namen wie vor 1542. Sichtbar auf dem Friedhof, dem Lindenhof. Der einstige Gottesacker mit den altehrwürdigen und meist schlichten Grabmälern nimmt sich aus wie ein „Who is Who“ des märkischen und mecklenburgischen Adels. Kaiserliche Truppen brannten im 30-Jährigen Krieg das Kloster nieder. Übriggeblieben ist wenig, darunter Giebel und Rückfront der einstigen Klosterschule.

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Kloster Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Kloster Lindow, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Von Tane? Kenne ich nicht!

Dank Theodor Fontane hat die Klosterruine den Sprung in die ganz große Literatur geschafft. Der gebürtige Neuruppiner widmete ihr fünf Seiten der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Außerdem siedelte der Schriftsteller in Lindow ein Kapitel seines Spätwerkes „Stechlin“ an. Aus Kloster Lindow wurde Kloster Wutz. Und die damalige Domina wurde zu Adelheid von Stechlin, zur Schwester des Romanhelden. Wer Glück hat, erfährt bei einem Bummel durch das Städtchen von der vielleicht allerschönsten Fontane-Episode überhaupt. Als sich nämlich der Dichter bei seinen Recherchen im Kloster anmelden ließ, soll die Stiftschefin gefragt haben: "Von Tane? Diese Familie kenne ich nicht!" Übrigens stammt auch diese Erkenntnis von Fontane: Lindow ist so reizend wie sein Name.

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Wutzsee mit Nonnenfigur, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Wissenswertes für einen Ausflug nach Lindow


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