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                Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel Museumsgebäude der Baruther Glashütte, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Die Thermosflasche – made in Brandenburg Eine Welterfindung aus der Mark

01. Juli 2014 von Matthias Schäfer

Sie hält kalte Getränke schön kühl oder heißen Tee stundenlang warm - die Thermosflasche. Gerade für Touristen, die an heißen Sommertagen mit dem Rad oder Boot unterwegs im Fläming sind, ist sie ein unentbehrliches Reise-Utensil. Und wer hätte das gedacht: Ihr Erfinder Reinhold Burger stammt aus Brandenburg - er hatte vor über 100 Jahren die Idee dazu. 

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Blick in die Werkstatt eines Glasmachers in der Baruther Glashütte. Glasmacherwerkstatt in der Baruther Glashütte, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel

Reinhold Burger wurde am 12. Januar 1866 als Sohn eines Glasfabrik-Arbeiters im Fabrikort Glashütte nahe dem märkischen Baruth geboren. Als 15-Jähriger ging er nach Berlin, um dort den Beruf des Glasmachers zu lernen. Burger war zu diesem Zeitpunkt zunächst ein so genannter Glaseinträger. "Das ist ein Ausbildungsschritt zum Glasmacher. Das war damals eine Hilfstätigkeit. Zu den Aufgaben eines Glaseinträgers zählte zum Beispiel, die Formen zu halten, damit das noch heiße Glas vom Glasmacher in dieses hineingefüllt werden konnte", erklärt Georg Goes, Leiter des Museums Baruther Glashütte.

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Von Glasinstrumenten zu Thermosflaschen

Nach einigen Jahren bei Siemens & Halske reiste Reinhold Burger 1890 in die USA und arbeitete dort in New York, Brooklyn, Boston, Philadelphia sowie Chicago. Im Jahre 1894 gründete er seine eigene Firma "R. Burger & Co.", die erste Glasinstrumentenfabrik ihrer Art in Berlin. Zu den Erzeugnissen der Firma gehörten jedoch keine Musikinstrumente aus Glas, sondern vielmehr Thermometer und Laborgefäße. Hinzu kamen Experimentiergeräte für den Physikunterricht und vielfältige medizinische Diagnose- sowie Therapiegeräte.

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Viele alte Geräte zur Glasherstellung sind im Museum in Baruth noch immer zu besichtigen. Historische Glasmachergerätschaften, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel

Schließlich tüftelte er an der Herstellung alltagstauglicher, doppelwandiger Vakuum-Glasgefäße - auch Thermoskanne genannt. Und dass, ohne das Wissen und die Erlaubnis von Adolf Ferdinand Weinhold sowie des britischen Chemikers und Physikers Sir James Dewar, die bereits Jahre zuvor an der Entwicklung derlei Behältern gearbeitet hatten. "Burger entwickelte die doppelwandigen Vakuum-Glasgefäße von Dewar und Weinhold weiter und machte schließlich daraus einen nützlichen Gebrauchsgegenstand für den Alltag", sagt Georg Goes.

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Bis heute kann im Baruther Museum noch die Kunst der Glasherstellung bewundert werden. Glasherstellung im Museum Baruther Glashütte, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel

Burger war mehr Forscher als Kaufmann

Er stabilisierte das doppelwandige Glasgefäß durch Verstrebungen mit einem leichten, aber stabilen Metallgehäuse, versah die Flasche mit einem Korken und einem aufsteckbaren Trinkbecher und gab ihr den Namen "Thermosflasche". 1903 ließ er seine Erfindung patentieren und ein Jahr später als Warenzeichen schützen. "Das Patent war damals problemlos genehmigt worden. Einen rechtlichen Streit mit Dewar oder Weinhold hatte es aber nie gegeben", erzählt Georg Goes.

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Auch Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Glashütte bei Baruth können Besucher der Ausstellung hier erfahren. Ausstellungsraum in der ehemaligen Baruther Glashütte, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel

Allerdings war Reinhold Burger mit dem Marketing für seine Erfindung schon nach kurzer Zeit überfordert gewesen, so dass er die Rechte an der Thermosflasche recht schnell wieder verkaufte. "Das ganze Marketing war nicht unbedingt seine Sache und befriedigte ihn nicht", berichtet Georg Goes. Reinhold Burger verstand sich viel mehr als Entwickler und Forscher denn als Kaufmann. Und so verwundert es kaum, warum sich Reinhold Burger von seinem Patent bereits nach wenigen Jahren wieder getrennt hatte und die Rechte 1909 in die USA verkauft hatte.

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Original Werkstatt in Baruth ausgestellt

Außerdem mochte er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, stattdessen wollte er lieber an etwas Neuem forschen. Schlussendlich dauerte es aber noch eine ganze Weile, bis sich die Thermosflasche auch in Deutschland durchgesetzt hatte. Das war erst nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall. In den USA war sie hingegen schon etwas früher erfolgreich eingeführt worden.

Das Museumsdorf Glashütte bei Baruth/Mark erinnert in einer eigenen Ausstellung an Reinhold Burgers wohl berühmteste Erfindung, der Thermosflasche, die bis heute zahllose Menschen auf der Welt zu schätzen wissen. Daher wurde dem Tüftler und Erfinder in der ehemaligen Hütten-Glasschleiferei ein Denkmal gesetzt. Hier ist der gesamte Nachlass als Dauerleihgabe der Familie Burger zu besichtigen. Ausgestellt sind seine alte Werkstatt sowie Original-Dokumente und Patentschriften von ihm. Die einzigartigen, original von Burgers Hand geschaffenen Thermosgefäße stehen hier neben historischen Behältern aus der ganzen Welt; hinzukommen Reinhold Burgers frühe Vakuumpumpen und medizinisch-technische Apparaturen.

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Das Museum in Baruth war einmal eine echte Glashütte. Da passt es, dass im gleichnamigen Ort der Erfinder der Thermosflasche, Reinhold Burger, geboren und aufgewachsen ist. Museumsgebäude der Baruther Glashütte, Foto: Tourismusverband Fläming e.V./Alexandra Michel

Informationen

Museumsdorf Glashütte

Adresse: Hüttenweg 20, 15837 Baruth/Mark, Ortsteil Glashütte

Telefon: 033704-980914

Internet: www.museumsdorf-glashuette.de

Anfahrt: Mit der Bahn (RE3) kann alle zwei Stunden von Berlin aus in rund 60 Minuten der Bahnhof Baruth/Mark oder Klasdorf-Glashütte erreicht werden.

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Ausflüge vom Glasmacherort bis zum Weinberg

In Baruth scheint Kreativität in der Luft zu liegen. Hier reihen sich Werkstätten des künstlerischen Schaffens aneinander – von Manufakturen für Glas, Ton und Co. bis hin zu kleinen Küchen, in denen leckere Spezialitäten gezaubert werden. Hinter verschlungenen Tälern versteckt sich sogar ein kleiner Weinberg, auf dem das Winzererbe der Region wiederbelebt wurde. Es ist ein Ort der einlädt, seine Geschichte zu erleben und inmitten von urigen Backsteinhäusern und der Ruhe der Natur selbst kreativ zu werden.

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Und das gibt es noch rund um Baruth zu entdecken


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