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  • Ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten,
            
        
                Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Kerstin Lehmann Ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Kerstin Lehmann
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Mit der "Mottentour" durch die Beelitzer Heilstätten

15. Januar 2018 von Hartmut Smikac

Die ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten ist ein beeindruckender Ort. Mit mehr als 60 Gebäuden auf rund 200 Hektar war die zwischen 1898 und 1930 errichtete Lungenheilanstalt eines der größten Krankenhäuser im Umland von Berlin. Für Frauen und Männer gab es getrennte Bereiche. Die Architektur war ihrer Zeit voraus. In den Heilstätten gab es damals schon eine eigene Fernwärmeversorgung. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Sowjetarmee die Heilstätten, die bis zum Jahr 1994 ihr größtes Militärhospital im Ausland waren.

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Das riesige Areal der Beelitzer Heilstätten lässt sich am besten mit einer geführten Tour entdecken. Irene Krause hat uns auf ihrer „Mottentour“ durch die Heilstätten geführt. Den Titel hat sie sich von der Redensarte „Da kriegst du doch die Motten“ entliehen. Damals als die Tuberkulose grassierte, glaubten die Menschen das die Krankheit Löcher in die Lunge frisst.

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Unterwegs auf dem Männerareal der ehemaligen Lungenheilanstalt. Tour durch ehemalige Lungenheilanstalt in Beelitz-Heilstätten, Foto: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH/Kerstin Lehmann

Auf den ersten Blick sehen wir nur viele alte und verfallene Gebäude. Von Irene Krause erfahren wir, dass es sich bei den zwischen 1898 und 1930 errichteten Lungenheilstätten und Sanatorium um eine doppelte Ausführung handelt - jeweils getrennt für Männer und Frauen und, dass sich in den Ruinen Anlagen verbergen, die auch noch heute als betreuerische, wirtschaftliche und ökologische Spitzenleistung gelten könnten.

Zu einem Zeitpunkt, da Tuberkulose noch nicht mit Medikamenten behandelbar war, gab es hier nach Süden ausgerichtete Zimmer für Patienten, breite Flure, Liegehallen und viele Wege und Ruhezonen in frischer Luft. Zwei Landwirtschaftsgüter lieferten ständig frisches Gemüse und andere Lebensmittel. Und damit hatte man Erfolg, so unsere Gästeführerin, denn rund 90 Prozent der Patientinnen und Patienten konnten nach einem Aufenthalt als geheilt entlassen werden.

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Tour durch ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Hartmut Smikac

Nach unserem Spaziergang haben wir uns langsam vorstellen können, wie groß die Heilstätten insgesamt sind und wie schön sie einst waren. Leider kann man alles nur von außen sehen, aber auch so hat uns die Architektur begeistert. Zugleich haben wir gelernt, dass es hier nicht nur Ruinen gibt - inzwischen haben sich auch Menschen gefunden, die diese Bauwerke zu einer weiteren Nutzung rekonstruieren. Frau Krause hatte uns Gebäude im früheren Frauensanatorium gezeigt, die im neuen Glanz erstrahlen und als Wohnungen genutzt werden.

Die gesamte Anlage der Heilstätten wurde über ein mehr als zehn Kilometer langes Kanalnetz unterirdisch zentral mit Wärme und Elektroenergie sowie Trink- und Warmwasser versorgt. Kernstück der technischen Infrastruktur bildete das in der Nähe des Bahnhofs gelegene Heiz- und Maschinenhaus mit seinem weithin sichtbaren Wasserturm. Es ist heute in den Händen eines rührigen Fördervereins, der sich um seine Erhaltung kümmert und es der Öffentlichkeit als kleines Museum zugänglich macht.

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Tour durch ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten, Foto: Fotograf / Lizenz - Media Import/Hartmut Smikac

Die Eingänge und Wege im Inneren sind schwellenfrei und so können auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sich alles gegen ein kleines zusätzliches Eintrittsgeld in Ruhe ansehen. Und das war für uns sehr beeindruckend, einmal an den großen Schalttafeln stehen zu können, die mehr als 100 Jahre alten Dampfmaschinen und die Kessel mit ihren Generatoren selbst sehen zu dürfen. Wir mussten bei dem Gedanken lachen, hier eventuell selbst zu arbeiten und doch: Die alten ölverschmierten und teilweise rostigen Anlagen hatten dazu beigetragen, dass Menschen mit einer schweren Erkrankung gesund werden konnten. 

Beelitz-Heilstätten im Fläming ist also seit 120 Jahren ein Ort des Heilens. Auch derzeit gibt es dort eine Rehabilitationsklinik und ein Sanatorium. Bei unserem Besuch hatten wir erfahren, dass es zunehmend auch ein Ort zum Wohnen wird. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass es mit der Ausstellung "Baum & Zeit" und dem Barfußpfad zugleich ein Ort für interessante und erholsame Freizeit geworden ist. Das alles konnten wir an diesem Tag noch nicht besuchen - na, dann sicherlich beim nächsten Mal.

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