Es gibt kaum eine zweite Haftstätte, die so authentisch erhalten blieb wie das sowjetische Untersuchungsgefängnis in der Leistikowstraße. Während Sammelzellen und Sanitäranlagen in den oberen Geschossen den Arrestalltag der 1970er Jahre zeigen, verdeutlichen karge Kellerzellen mit einfachen Holzpritschen die entbehrungsreiche Haftsituation bis in die 1950er Jahre. Zahlreiche Gefangeneninschriften an den Wänden zeugen von Isolation, Verzweiflung und Selbstbehauptung.