Und natürlich führt so ein Projekt auch zu Erkenntnisgewinn. Zum Beispiel, im Winter immer ein extra paar Socken einzupacken. Das weiß Jessica Lee spätestens seit dem Wintertag, als sie bis zur Hüfte in einen See einbrach und pitschnass war. Seit dem sie in Brandenburg und Berlin schwimmt, hat sie natürlich einige Seen, die es auf ihre Favoritenliste geschafft haben. Den Bötzsee in Strausberg mag sie und den Habermannsee in Berlin. Das sei immer wie in den Urlaub fahren. Richtig verliebt ist sie aber in den Hellsee bei Lanke. Den habe ich ihr empfohlen. „Der ist einfach zauberhaft“, sagt sie. Sie bedankt sich mit einer Widmung in ihrem Buch dafür. „Den Hellsee hätte es ohne dich niemals nicht gegeben“, schreibt sie. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihn hätte empfehlen sollen. Schließlich mag sie es, wenn sie mit „ihren“ Seen allein ist.
P.S. Berlin kann froh sein, dass Brandenburg drum herum liegt, sagte einmal der Regisseur Andreas Dresen. Insofern wäre es schön gewesen, wenn der Verlag auf dem Einband nicht alle Brandenburger Seen zu Berliner Seen erklärt hätte. Ein Fehler, der bei einer Neuauflage bestimmt korrigiert werden kann.
Information: „Mein Jahr im Wasser. Tagebuch einer Schwimmerin“ ist im Berlin Verlag erschienen und kostet 18 Euro.