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Gedenk- und Dokumentationsstätte "Opfer politischer Gewaltherrschaft" in Frankfurt (Oder)

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„Das war die Hölle. Was ich dort erlebte, das kann ich denen niemals verzeihen. Ich hatte Todesangst.“ Mit diesen Worten beschrieb Heinz Grünhagen das Grauen, das er während seiner Haftzeit im Stasi-Untersuchungsgefängnis Frankfurt (Oder) erlebt hatte. Der junge Arbeiter war dorthin verschleppt worden, weil er sich beim Volksaufstand vom 17. Juni 1953 den Streikenden in Strausberg angeschlossen hatte. Eingepfercht in einer überfüllten Zelle, wurde er nach brutalen Misshandlungen und nächtelangen Verhören zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
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  • Blick von der Oderpromenade, Foto: Museum Viadrina/ Karl - Konrad Tschäpe
  • Blick von der Stadtseite, Foto: Museum Viadrina/ Karl - Konrad Tschäpe
Historisch ist der Haftort nicht nur eng mit der SED-Diktatur verknüpft, sondern auch mit der Geschichte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. 1933 nutzte die Geheime Staatspolizei den Gebäudekomplex, um Gegner des NS-Regimes, aber auch aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossene Personen zu inhaftieren. Es ist wahrscheinlich, dass hier zwischenzeitlich auch der Sozialdemokrat und Kommunist Willy Jentsch (1892-1966) eingesperrt war. Jentsch, der nach dem Krieg Bürgermeister von Frankfurt (Oder) wurde, musste wegen Widerstandsaktionen viele Monate in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern zubringen.

Nach dem Weltkriegsende wurde das Gefängnis zunächst von sowjetischen Sicherheitsorganen als Internierungsort bzw. Etappengefängnis genutzt, dann von 1950 bis 1969 als MfS-Untersuchungsgefängnis und schließlich als Haftanstalt der Volkspolizei. Sowohl in der NS-Zeit als auch in den Jahren danach bis 1952 diente der Ort als Hinrichtungsstätte. Damit gehörte das Gefängnis zu den Orten in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) der DDR, in denen die Todesstrafe vollstreckt wurde.  

Während der friedlichen Revolution im Herbst 1989 schlug eine Arbeitsgruppe am Runden Tisch vor, die Haftanstalt in einen Gedenkort zu verwandeln. Die 1994 eröffnete Gedenk- und Dokumentationsstätte zeigt im ehemaligen Zellentrakt eine Dauerausstellung, die sich der Internierungspraxis und Strafverfolgung in der NS-Zeit, der SBZ und der DDR widmet. 2006 wurde das Besucherangebot mit der Dauerausstellung „Eingesperrt… Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit in Frankfurt (Oder)“ erweitert. Darin informieren zahlreiche Texte, Fotos und Dokumente über Einzelschicksale ehemaliger Häftlinge und die Haftbedingungen.


Literatur:
  • Museum Viadrina Frankfurt/Oder (Hg.), Begleitheft Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ in den Jahren 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989, Frankfurt/Oder 2010.
  • Joachim Widmann, „Dich kriegen wir weich“. Berichte aus dem Alltag einer Diktatur, Bonn 1997.
  • Gerhard Hoffmann, Antifaschistischer Widerstand in Frankfurt (Oder) und Umgebung, Schkeuditz 1999.
  • Katrin Passens, MfS-Untersuchungshaft. Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989, Berlin 2012.
  • Andreas Weigelt / Klaus-Dieter Müller / Thomas Schaarschmidt u.a. (Hg.), Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944-1947). Eine historisch-biographische Studie, Göttingen 2015.


Links:




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„Das war die Hölle. Was ich dort erlebte, das kann ich denen niemals verzeihen. Ich hatte Todesangst.“ Mit diesen Worten beschrieb Heinz Grünhagen das Grauen, das er während seiner Haftzeit im Stasi-Untersuchungsgefängnis Frankfurt (Oder) erlebt hatte. Der junge Arbeiter war dorthin verschleppt worden, weil er sich beim Volksaufstand vom 17. Juni 1953 den Streikenden in Strausberg angeschlossen hatte. Eingepfercht in einer überfüllten Zelle, wurde er nach brutalen Misshandlungen und nächtelangen Verhören zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
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  • Blick von der Oderpromenade, Foto: Museum Viadrina/ Karl - Konrad Tschäpe
  • Blick von der Stadtseite, Foto: Museum Viadrina/ Karl - Konrad Tschäpe
Historisch ist der Haftort nicht nur eng mit der SED-Diktatur verknüpft, sondern auch mit der Geschichte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. 1933 nutzte die Geheime Staatspolizei den Gebäudekomplex, um Gegner des NS-Regimes, aber auch aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossene Personen zu inhaftieren. Es ist wahrscheinlich, dass hier zwischenzeitlich auch der Sozialdemokrat und Kommunist Willy Jentsch (1892-1966) eingesperrt war. Jentsch, der nach dem Krieg Bürgermeister von Frankfurt (Oder) wurde, musste wegen Widerstandsaktionen viele Monate in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern zubringen.

Nach dem Weltkriegsende wurde das Gefängnis zunächst von sowjetischen Sicherheitsorganen als Internierungsort bzw. Etappengefängnis genutzt, dann von 1950 bis 1969 als MfS-Untersuchungsgefängnis und schließlich als Haftanstalt der Volkspolizei. Sowohl in der NS-Zeit als auch in den Jahren danach bis 1952 diente der Ort als Hinrichtungsstätte. Damit gehörte das Gefängnis zu den Orten in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) der DDR, in denen die Todesstrafe vollstreckt wurde.  

Während der friedlichen Revolution im Herbst 1989 schlug eine Arbeitsgruppe am Runden Tisch vor, die Haftanstalt in einen Gedenkort zu verwandeln. Die 1994 eröffnete Gedenk- und Dokumentationsstätte zeigt im ehemaligen Zellentrakt eine Dauerausstellung, die sich der Internierungspraxis und Strafverfolgung in der NS-Zeit, der SBZ und der DDR widmet. 2006 wurde das Besucherangebot mit der Dauerausstellung „Eingesperrt… Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit in Frankfurt (Oder)“ erweitert. Darin informieren zahlreiche Texte, Fotos und Dokumente über Einzelschicksale ehemaliger Häftlinge und die Haftbedingungen.


Literatur:
  • Museum Viadrina Frankfurt/Oder (Hg.), Begleitheft Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ in den Jahren 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989, Frankfurt/Oder 2010.
  • Joachim Widmann, „Dich kriegen wir weich“. Berichte aus dem Alltag einer Diktatur, Bonn 1997.
  • Gerhard Hoffmann, Antifaschistischer Widerstand in Frankfurt (Oder) und Umgebung, Schkeuditz 1999.
  • Katrin Passens, MfS-Untersuchungshaft. Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989, Berlin 2012.
  • Andreas Weigelt / Klaus-Dieter Müller / Thomas Schaarschmidt u.a. (Hg.), Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944-1947). Eine historisch-biographische Studie, Göttingen 2015.


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