Der Kirchhof des 1935 nach Potsdam eingemeindeten Dorfes Bornstedt ist seit dem 18. Jahrhundert vom Bürgertum und vom Adel gern zur letzten Ruhestätte gewählt worden. Der Friedhof als solcher wurde bereits 1599 angelegt. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde er stetig erweitert. Bis zur Einrichtung einer eigenen Pfarrstelle im Jahre 1860 betreuten die Geistlichen der Potsdamer Stadtpfarrkirche, ab 1721 Sankt NIkolai bzw. ab 1848 die der Friedenskirche.das Dorf und den Friedhof. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte das Gut Bornstedt schon 1664 gekauft. Es unterstand damals dem Amt Potsdam. In der Zeit von 1734 bis 1826 war es selbstständig. Seine Aufgabe war hauptsächlich die Versorgung des Großen Militärwaisenhauses in Potsdam. Im Jahre 1864 wurde es dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm als Kronfideikomissmut zur Verfügung gestellt. Eine Umgestaltung des Kirchhofs ab 1867 folgte. Theodor Fontane besuchte 1869 den Friedhof und fand noch die traditionelle Obst- und Grasnutzung durch den Küster vor. Erst zehn Jahre später wurde diese Nutzung beendet. Der heutige Zustand geht auf die Wiederbelegung ab 1897 und eine Umgestaltung in den Jahren 1911 und 1912 zurück. Der unter Denkmalschutz stehende Teil 1 des Friedhofes wird nicht mehr belegt. Er gliedert sich in fünf Teile und den Sello-Friedhof. Auf dem Teil II des Friedhofs befindet sich auch eine Trauerhalle. Sie wurde durch Reinhold Persius ca. 1900 erbaut. Dank eines Fonds der Weltkulturorganisation der Unesco konnte die Trauerhalle im Jahr 2010 denkmalgerecht saniert werden. Es entstand auch ein neuer Anbau, nachdem der in den 1970er Jahren gebaute auf schlechtem Untergrund ins Rutschen gelangte.