Wusstet ihr eigentlich, dass es in Brandenburg Berge gibt? Wir haben zwar kein Alpenmassiv, aber mit einer Landschaft wie im thüringischen Mittelgebirge können wir allemal aufwarten. Denn Eiszeitgletscher hinterließen im Oberbarnim zwischen Falkenberg und Bad Freienwalde ihre hügeligen Spuren. Passend dazu gibt es einen Höhenparcour von rund 20 Kilometern Länge, der nur rund eine Stunde mit der Bahn von Berlin entfernt ist. Los geht’s am Marktplatz von Bad Freienwalde. Hier beginnt der Anstieg über die Weinbergstraße zur künstlichen Ruine, dem ältesten Aussichtspunkt der Stadt. Von dort kann man einen ersten weiten Blick über Bad Freienwalde genießen.
Weiter geht es zum Haus der Naturpflege. Direkt gegenüber besteht die Möglichkeit, den 14 Meter hohen Eulenturm zu besteigen. Er bietet eine hervorragende Aussicht über die bewaldeten Hügel rund um Bad Freienwalde. In der Ferne, auf der anderen Seite der Oder, ist das Nachbarland Polen zu erkennen. Der Aussichtsturm selbst besteht aus Douglasienholz und ist ein Geschenk des Brandenburger Umweltministeriums zum 90. Geburtstag von Kurt Kretschmann, dem „Vater des ostdeutschen Naturschutzes“. Er entwarf zu DDR-Zeiten das inzwischen bundesweit gültige gelbe Naturschutzschild mit der schwarzen Eule darauf.
Vom Eulenturm ist es nicht weit zu einem ganz besonderen Turm. Er steht im Papengrund und genau genommen, ist es gar kein Turm, sondern eine Skisprungschanze. Und dann stehen gleich vier Exemplare davon hier. Bad Freienwalde mit seinen weitläufigen Hügeln war einst ein Wintersportzentrum wie man es sonst nur in Bayern, Thüringen und im Harz antrifft. Auch heute werden im nördlichsten Wintersportzentrum Deutschlands noch Wettkämpfe durchgeführt. Das Beste daran ist: Man kann den 38 Meter hohen Schanzenturm besteigen und den Ausblick der Skispringenden vor dem Absprung auf diese Weise nachempfinden.
Nur wenige Kilometer weiter wartet der nächste Höhepunkt dieser Tour: Vom „Thüringer Blick“ schweift das Auge in die Ferne bis hin zum einzigartigen Schiffshebewerk Niederfinow. An dieser Stelle erinnert der dichte und hügelige Wald an eine Landschaft im Mittelgebirge – fast als wäre man im Thüringer Wald. Nun führt die Wandertour entlang des Teufelssees, der wie eine grüne Perle inmitten des Waldes liegt, bis zum rund vier Kilometer entfernten märkischen „Watzmann“. Ja, ihr habt richtig gelesen – wir haben auch unseren Watzmann. Und er hat sogar ein richtiges Gipfelkreuz! Von nun an geht‘s steil bergab über den urigen Kammweg, vorbei am Bismarckturm, hinab ins Oderbruch. Wer noch mehr Panoramen sehen möchte und Kondition hat, nimmt alternativ den Fontaneweg zur Gaststätte „Carlsburg“, wo als Belohnung unter anderem regionales Bier vom Barnimer Brauhaus wartet. Vom Bahnhof Falkenberg fährt dann die Bahn über Eberswalde zurück nach Berlin.