Ende April 1945 wurde der Ort Halbe südöstlich von Berlin zum Schauplatz der letzten, besonders erbittert geführten Schlacht zwischen der in Richtung Reichshauptstadt vormarschierenden Roten Armee und den sich von der Oder zurückziehenden Truppen der deutschen Wehrmacht. In einem engen Waldgebiet zwischen Halbe und Märkisch-Buchholz, dem „Kessel von Halbe“, wurden kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Reste der 9. Armee der Wehrmacht, Truppen der SS, des Volkssturms, der Hitlerjugend und des Reichsarbeitsdienstes – insgesamt über 150.000 Soldaten – von den sowjetischen Truppen eingeschlossen. Mitten in das Chaos der Kämpfe gerieten tausende Flüchtlinge, meist Frauen, Kinder und Alte sowie die ortsansässige Zivilbevölkerung. Nach mehreren Ausbruchsversuchen der Wehrmacht und starkem Feuer von allen Seiten boten die Straßen des Ortes ein schauriges Bild: „Ich lief mit vielen anderen zwischen Panzerfahrzeugen um mein Leben durch die von zerschossenen Häusern gesäumten Straßen. Sie waren in mehreren Schichten bedeckt mit Leichen“, erinnerte sich ein deutscher Soldat. Zehntausende Tote und Verwundete blieben nach dem Ende der Kämpfe zurück.