Allein schon die Erwähnung des Namens „Schwedt“ löste unter Wehrdienstleistenden in der DDR Angst und Schrecken aus. Unter den Soldaten kursierten zahlreiche Gerüchte über die Härte des Strafvollzugs im Militärgefängnis der Nationalen Volksarmee (NVA). Nach Schwedt kam, wer den Befehl verweigert, Vorgesetzte angegriffen, politische Kritik geübt hatte oder sich schlicht nicht in die autoritären militärischen Strukturen einfügen wollte. An den psychischen Folgen der Haftzeit bzw. des Disziplinardienstes im „Armeeknast“ der DDR leiden viele Betroffene noch Jahrzehnte danach.