Durch die zwei Pfosten an der Toreinfahrt wird der mittelalterliche Judenhof wieder sichtbar, der in seiner historischen Bedeutung nur Archäologen erkennbar ist. Er gilt als einziger in den Gebäudestrukturen noch vorhandener Judenhof in Deutschland. In dem zur Stepenitz hin trapezförmig zulaufenden Areal befand sich in der Zeit zwischen der Stadtgründung und 1510 (Vertreibung der Juden aus Brandenburg) Wohnungen, eine Synagoge und eine Mikwe, das jüdische Ritualbad. Der Hof erzählt von einer Zeit, als jüdisches Leben ganz selbstverständlich zum städtischen Alltag dazugehörte.