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Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald

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Als die Front am 21. April 1945 näher rückte, trieb die SS des Konzentrationslagers Sachsenhausen mehr als 33.000 Männer, Frauen und Kinder auf verschiedenen Wegen Richtung Nordwesten. Das Internationale Rote Kreuz (IRK), das den Elendszug streckenweise beobachtete, konnte nur sehr vereinzelt helfen. Wer zum Weiterlaufen zu schwach war, wurde von der SS im Straßengraben erschossen. Für etwa 16.000 völlig entkräftete Häftlinge wurde der Todesmarsch am 23. April im Belower Wald bei Wittstock für kurze Zeit unterbrochen.
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  • Belower Wald, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
  • Mahnmal, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
  • Belower Wald - Vitrine, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
  • Gedenkstätte Belower Wald - Ausstellung, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
Bis zum 29. April 1945 lagerten die Häftlinge ohne Unterkunft und Versorgung in dem Waldgelände, das mit einem Stacheldraht umzäunt war. Sie gruben sich Erdlöcher oder bauten aus Zweigen Unterstände, um sich zu schützen und aßen in ihrer Verzweiflung Rinde, Wurzeln und Kräuter. Die Wachmannschaften hatten sich in den umliegenden Bauernhöfen einquartiert. Die SS gestattete dem IRK, Hilfspakete an die Häftlinge zu verteilen. Im benachbarten Dorf Grabow richteten die Helfer ein Nothospital ein. 132 Häftlinge, die im Waldlager oder im Nothospital starben, sind auf dem Friedhof Grabow beigesetzt. Nach sechs Tagen setzte sich der Todesmarsch wieder in Bewegung, die Kolonnen verließen das Waldlager Richtung Norden. In den ersten Maitagen wurden sie von sowjetischen und amerikanischen Truppen befreit.

Seit 1975 erinnert im Belower Wald eine Stele an die Opfer des Todesmarsches. Sechs Jahre später wurde ein Erinnerungsort als Außenstelle der Gedenkstätte Sachsenhausen eingerichtet. 2002 verübten Rechtextremisten einen Brandanschlag auf das damalige Museum. Heute informiert eine umfangreiche Open Air-Dokumentation über die Ereignisse im April 1945. In ihrem Zentrum steht das historische Waldstück, in dem sich zahlreiche Spuren seiner Nutzung als Gefängnis erhalten haben.
Literatur:

  • Horst Seferens, Konserve aus dem Belower Wald. „Ein dünner Hauch von Freiheit“, in: Ines Reich (Hg.), Vom Monument zur Erinnerung. 25 Jahre Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte in 25 Objekten, Berlin 2017
  • Sébastien Farré (unter Mitarbeit von Yan Schubert), From Sachsenhausen to Schwerin. The International Committee of the Red Cross (ICRC) and the Death Marches, in: Jean-Luc Blondel u. a. (Hg.), Freilegungen. Auf den Spuren der Todesmärsche, Göttingen 2012, S. 282-299
  • Peter Heilbut, Meilensteine. Gestapohaft in Dresden, KZ Sachsenhausen, Todesmarsch (1943-1945), Berlin 2012
  • Carmen Lange, „Ihr Vermächtnis lebt in unseren Taten fort“. Todesmarschgedenken in der DDR, in: Jean-Luc Blondel u. a. (Hg.): Freilegungen. Auf den Spuren der Todesmärsche, Göttingen 2012, S. 328-346
  • Günter Morsch/Alfred Reckendrees (Hg.), Befreiung. Sachsenhausen 1945, Berlin 1996
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Als die Front am 21. April 1945 näher rückte, trieb die SS des Konzentrationslagers Sachsenhausen mehr als 33.000 Männer, Frauen und Kinder auf verschiedenen Wegen Richtung Nordwesten. Das Internationale Rote Kreuz (IRK), das den Elendszug streckenweise beobachtete, konnte nur sehr vereinzelt helfen. Wer zum Weiterlaufen zu schwach war, wurde von der SS im Straßengraben erschossen. Für etwa 16.000 völlig entkräftete Häftlinge wurde der Todesmarsch am 23. April im Belower Wald bei Wittstock für kurze Zeit unterbrochen.
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  • Belower Wald, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
  • Mahnmal, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
  • Belower Wald - Vitrine, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Stefan Erhard
Bis zum 29. April 1945 lagerten die Häftlinge ohne Unterkunft und Versorgung in dem Waldgelände, das mit einem Stacheldraht umzäunt war. Sie gruben sich Erdlöcher oder bauten aus Zweigen Unterstände, um sich zu schützen und aßen in ihrer Verzweiflung Rinde, Wurzeln und Kräuter. Die Wachmannschaften hatten sich in den umliegenden Bauernhöfen einquartiert. Die SS gestattete dem IRK, Hilfspakete an die Häftlinge zu verteilen. Im benachbarten Dorf Grabow richteten die Helfer ein Nothospital ein. 132 Häftlinge, die im Waldlager oder im Nothospital starben, sind auf dem Friedhof Grabow beigesetzt. Nach sechs Tagen setzte sich der Todesmarsch wieder in Bewegung, die Kolonnen verließen das Waldlager Richtung Norden. In den ersten Maitagen wurden sie von sowjetischen und amerikanischen Truppen befreit.

Seit 1975 erinnert im Belower Wald eine Stele an die Opfer des Todesmarsches. Sechs Jahre später wurde ein Erinnerungsort als Außenstelle der Gedenkstätte Sachsenhausen eingerichtet. 2002 verübten Rechtextremisten einen Brandanschlag auf das damalige Museum. Heute informiert eine umfangreiche Open Air-Dokumentation über die Ereignisse im April 1945. In ihrem Zentrum steht das historische Waldstück, in dem sich zahlreiche Spuren seiner Nutzung als Gefängnis erhalten haben.
Literatur:

  • Horst Seferens, Konserve aus dem Belower Wald. „Ein dünner Hauch von Freiheit“, in: Ines Reich (Hg.), Vom Monument zur Erinnerung. 25 Jahre Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte in 25 Objekten, Berlin 2017
  • Sébastien Farré (unter Mitarbeit von Yan Schubert), From Sachsenhausen to Schwerin. The International Committee of the Red Cross (ICRC) and the Death Marches, in: Jean-Luc Blondel u. a. (Hg.), Freilegungen. Auf den Spuren der Todesmärsche, Göttingen 2012, S. 282-299
  • Peter Heilbut, Meilensteine. Gestapohaft in Dresden, KZ Sachsenhausen, Todesmarsch (1943-1945), Berlin 2012
  • Carmen Lange, „Ihr Vermächtnis lebt in unseren Taten fort“. Todesmarschgedenken in der DDR, in: Jean-Luc Blondel u. a. (Hg.): Freilegungen. Auf den Spuren der Todesmärsche, Göttingen 2012, S. 328-346
  • Günter Morsch/Alfred Reckendrees (Hg.), Befreiung. Sachsenhausen 1945, Berlin 1996
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Tel.: 03876-30741920
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