Vor der Ankunft an dem nächsten Schloss spürte ich bei einigen Teilnehmern im Bus aufgeregte Erwartung. Wir rollten zu einem der Höhepunkte der Kulturlandschaft in Brandenburg, dem Familiensitz derer von Hardenberg mit Schloss, Park und Kirche. Umso größer bei ihnen die Enttäuschung. An diesem Tag waren die Innenräume des Schlosses Neuhardenberg für eine Hochzeitsfeier reserviert. Auch eine kleine Revolte gegenüber dem Schlossführer änderte nichts an dem Faktischen. Die Bus-Reisen waren von der TMB langfristig geplant, die Stiftung Neuhardenberg muss Geld mit Vermietung verdienen. Aber wie könnte vielleicht auch Fontane formuliert haben: Es gibt nichts Schlechtes, was nicht auch etwas Gutes beinhaltet. Bei sonnigem Wetter blieb mehr Zeit, um ausgiebig das klassizistische Ensemble mit Pfarrhaus, Schule, Kirche und Grabstätte der Hardenbergs zu betrachten und Geschichten über den Familienbesitz zu hören. Auch der weitläufige Barockgarten hinter dem Schloss, mit viel Zeit, viel Geld und Liebe zum Detail durch den Sparkassen- und Giroverband neu gestaltet, präsentierte traumhafte Sichtachsen, die noch von den großen Baumeistern Schinkel und Lennè entworfen sein sollen. Die Busgesellschaft war versöhnt und einige winkten der Hochzeitsgesellschaft beim Abschied aus Neuhardenberg zu.