Wer schreibt hier?
Steffen Lehmann betreut bei der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg die Online-Kommunikation. Auf seinen Touren durch Brandenburg wandert er auch schon mal mit seltenen Ziegen und Eseln.
Jedes Jahr von Mitte August bis etwa Mitte September spielt sich im Süden Brandenburgs ein eindrucksvolles Naturschauspiel ab. Im Naturschutzgebiet "Forsthaus Prösa" in der Niederlausitzer Heidelandschaft blühen dann tausende Büsche der Besenheide in prächtigem violett. Die Heidelandschaft in der Nähe von Bad Liebenwerda kannte ich bislang nur von Fotos. Schnucklige Heidschnucken, ein knorriger Schäfer vor malerischer Kulisse. Dieses pittoreske Schauspiel wollte ich gerne einmal mit eigenen Augen sehen.
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Die schönsten Einstiege in die Niederlausitzer Heide liegen in Kraupa und Hohenleipisch. Ich entscheide mich für Kraupa. Auf der Karte ist der Waldparkplatz vermerkt. Von dort sind es noch anderthalb Kilometer bis zum violetten Farbenmeer.
Ein bisschen Proviant für die Wanderung muss schließlich sein. Und bei Fleischermeister Arnold gibt es nicht nur schnöden Proviant. Für die Einheimischen ist die Fleischerei die beste der Welt. Über 1000 Pokale und Auszeichnungen hat die Fleischerei bislang gewonnen. Darunter drei Auszeichnungen für den besten Schinken der Welt! Den Schinken koste ich später, für die Wanderung wandern ein paar Wiener Würstchen und zwei Brötchen in den Rucksack. Jetzt kann es losgehen.
Bei bestem Badewetter laufe ich los. Die Sonne meint es einfach gut an diesem Tag. Ich passiere eine Schranke und ein paar Meter weiter begrüßen mich die ersten Büsche Calluna-Heide. Verstreut noch, aber schon in prächtigem Violett. Von nun an werden es von Meter zu Meter mehr. Rechts von mir erstreckt sich ein ganz Teppich unter jungen Birkenbäumen. Ein toller Kontrast! Es geht eine kleine Anhöhe hinauf und dann breitet sich vor meinen Augen die Heidelandschaft aus. Einen Moment bin ich sprachlos. Das ist ein eindrucksvolles Bild. Ich habe diesem Moment ganz für mich allein. Niemand ist weit und breit zu sehen. Der Wind rauscht leise in den Baumwipfeln. Ich mache die ersten Fotos.
Die Heide liegt inmitten des Naturschutzgebietes „Forsthaus Prösa“. Bis 1990 war das Areal militärisches Sperrgebiet – pflügten hier Panzer durch den Heidesand. Große Traubeneichenwälder und weite Flächen geben der Landschaft ihr außergewöhnliches Bild. Wo einst die Panzer rollten, finden sich in Brandenburg heute auf rund 20.000 Hektar die größten Flächen von Calluna-Heiden und Sandtrockenrasen in Ostdeutschland.
In diesem Jahr scheint die Heideblüte perfekt. Das richtige Maß von Niederschlag und Sonnenschein haben für den perfekten violetten Bezug der des Bodens gesorgt. Es gibt mehrere Routen durch das Naturschutzgebiet. Angesichts der Temperaturen entscheide ich mich für einen knapp fünf Kilometer langen Rundkurs um den Thurmberg.
Ungefähr einen Kilometer von mir entfernt liegt der Thurmberg. Von hier befehligten die Generale bei den Manövern ihre Truppen. Ich komme nur langsam voran, weil ich alle paar Meter ein neues Fotomotiv entdecke, dass ich unbedingt noch festhalten möchte.
Die Sonne steht jetzt hoch, Zeit für eine erste Pause. Am Thurmberg spenden Bäume willkommenen Schatten. Das erste Würstchen wandert in den Magen. Da haben die Damen in der Fleischerei nicht zu viel versprochen. Ausgesprochen gut schmeckend. Dann geht es weiter. Zwischendurch wird der Weg sandig. Ich sehe Fahrradspuren im Sand. Andere Fußspuren sind schon wieder fast zugeweht.
Nach knapp zwei Stunden bin ich wieder am Waldparkplatz in Kraupa. Das war schon ein schöner Auftakt. Das Licht zum Fotografieren wird immer besser. Ich will noch nach Hohenleipisch. Dort gibt es auch einen Einstieg in die Niederlausitzer Heide.
Ich stelle das Auto ab und mache mich auf den Weg. Auch hier begrüßen mich die Büsche der Calluna-Heide. Die Farbenpracht ist auch hier unglaublich. Es sieht so unwirklich aus. Es folgen die Bilder 250 bis 300 als ich ein leises Grummeln höre. Es ist aber kein Gewitter, sondern mein Magen. Zeit zum letzten Programmpunkt des Tages überzugehen.
Zu einer Heide gehören natürlich auch die Heidschnucken. Die sind hier mit Schäfer Möckel unterwegs. Und das Fleisch stammt von seinen Schafen. Ihn habe ich heute nicht getroffen. Während der Zeit der Heideblüte, steht der in den hiesigen Restaurants der Heidschnuckenbraten auch auf den Speisekarten. Wie im Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“ in Hohenleipisch.
Im Biergarten lasse ich mich auf eine Bank fallen. Die frische Heideluft macht müde und hungrig. Heidschnucke mit Prinzessbohnen und Rosmarienkartoffeln ist das Tagesgericht. Für alle, die kein Fleisch mögen, aber dennoch die Heide kosten wollen, sei der Heidehonig, das Heidebier und der Heidelikör empfohlen. Den Gasthof gibt es seit über 100 Jahren. Von hier starten auch Kremserfahrten in die Heide. Für alle, die nicht mit Fahrrad oder zu Fuß die Heide erkunden möchten. Wer die Heide an einem ganzen Wochenende entdecken möchte, kann in der zum Gasthaus gehörenden „Heidepension“ übernachten, so wie ich.
Das Heidschnuckenfleisch hat einen intensiven Geschmack ist aber sehr zart und weich. Es schmeckt gut. Anders als ich es mir vorgestellt hatte.
Sogar in der der Nacht habe ich von der blühenden Heide geträumt. Wen wundert es. Oder lag es an meiner Unterkunft, der Heidepension? Ich bin jedenfalls gut ausgeruht. Denn heute will ich die höchste Erhebung Brandenburgs, die Heidehöhe, erklimmen. Es geht weiter südlich. Bis an die Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Der Wanderweg, dem ich heute folgen werde, heißt passenderweise auch Grenzsteinwanderweg.
Ein kräftiges Auf und Ab der Arme reicht aus, um mit der Hebeldraisine der Erlebnisbahn schnell auf Touren zu kommen. Wer eher…
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Mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung in Sperenberg an. Damit wurde auch der Wunsch nach einer eigenen…
Entlang des ehemaligen Grenzverlaufs zwischen Preußen und Sachsen liegen noch zahlreiche Grenzsteine. Die Markierungen mit ihrer Prismenform stehen unter Denkmalschutz. Also keine Nachrichten oder sonstiges raufschreiben! Der Wiener Kongress von 1814 entschied, dass dass der nördliche Teil des damaligen Königreiches Sachsen, den Preußen zuerkannt wird. So kam es, dass das Schradenland preußisch wurde. An der Sprache der Einwohner merkt man aber bis heute, dass die Grenze sich nur auf dem Papier verschoben hat.
Ich starte in Merzdorf auf dem Grenzsteinwanderweg. Der Wald empfängt mich wieder mit einer unnachahmlichen Stille. Was für ein Sound. Nach fast zwei Stunden kommt die Heidehöhe mit seinem Aussichtsturm in Sicht. Viele Jahre konnte sich der Hagelberg im Hohen Fläming mit dem Titel „Höchster Berg Brandenburgs“ schmücken. Dann holte jemand das Maßband raus – und neuer Titelträger war nicht die Heidehöhe. Denn obwohl sie die höchste Erhebung des Landes Brandenburg ist, liegt der Gipfel mit 201 Meter und 40 Zentimetern schon auf sächsischem Gebiet. So ist das im Grenzland. Der höchste Berg in Brandenburg ist nun der Kutschenberg in den Kmehlener Bergen.
Seit 2009 schmückt den Heideberg noch eine 29 Meter Aussichtsplattform. Das Sahnehäubchen sozusagen. Die 162 Holzstufen muss man mögen, aber wann gibt es schon mal wieder eine Aussicht bis in die Oberlausitz, das Elbsandsteingebirge und sogar nach Leipzig? In Etage 5 mache ich eine kleine Pause. Die Konstrukteure haben sogar an eine Bank gedacht.
Dann bin ich oben. Der Blick ist phänomenal und aller Anstrengung wert. Leider ist es etwas diesig und der Blick zum Völkerschlachtdenkmal muss entfallen. In Richtung Brandenburg ist die Sicht schon wesentlich besser. Die Zwillingstürme des Kraftwerks Plessa sind zu sehen. Meine blühende Heide in Hohenleipisch ist nur zwölf Kilometer Luftlinie entfernt. Dann kommt sogar die Sonne hinter den Wolken hervor und die Schatten über den Baumwipfeln verschwinden. Schnell noch den Moment genutzt und ein paar Fotos gemacht.
Auf dem Rückweg nach Berlin schwirren in In meinem Kopf schwirren die Bilder des Blütenmeers in der Heide und die phantastische Aussicht vom Heidebergturm herum. Dieses Brandenburg steckt immer doch noch voller Überraschungen.
Nimm an unserem Gewinnspiel mit dem Filmpark Babelsberg teil und erlebe mit etwas Glück Flimmys Märchenmonat Mai mit der ganzen Familie!