Aber vor der Nacht kommt der Tag. Wir lassen die Hektik des Alltags hinter uns und genießen den Morgen. In einer kleinen Bäckerei in Stechow, etwas entfernt, holen wir die Frühstücksbrötchen. Die Jungs erkunden die Umgebung und die etwa 300 Meter entfernte Naturbadestelle am Lochower See. Danach geht es zum Aussichtspunkt in das nahe gelegene Premnitz.
Die Stadt an der Havel war 2015 eine von fünf Städten, in denen die Bundesgartenschau ausgerichtet wurde. Die neue Promenade an der Havel ist heute der Boulevard der Stadt. Vom Aussichtsturm, der mit einem Lift ausgestattet ist, geht der der Blick über die Havel, die sich durch die grüne Landschaft, in Richtung Elbe schlängelt.
Mit dem Auto durchstreifen wir die Havellandschaft, um uns mit der Umgebung vertraut zu machen. Ziele wurden spontan festgelegt. Unsere Jungs durchkämmen auf ihren Smartphones dabei die Landkarte. Warum? Weil der Besuch von Orten mit „besonderen“ Namen unsere Leidenschaft ist. So gelang es uns mit kleinen Umwegen die Orte „Knoblauch“, „Wassersuppe“ und „Kotzen“ zu besuchen. Eine wahrlich große Ausbeute auf kleinem Raum.
Am Nachmittag kundschaften wir unseren Beobachtungsplatz für die abendliche Sternenshow aus. Der Naturpark Westhavelland hat dazu eine schöne Broschüre herausgegeben, in der die besten Plätze vorgestellt werden. Wir entschieden uns für jenen am Feldweg zwischen Hohennauen und Spaatz. Der Fahrweg und der Beobachtungsplatz sind mit Betonplatten ausgelegt, sodass ich mich mit dem Rollstuhl leicht bewegen kann – auch in der Nacht. Der Platz bietet horizontnahe Sicht in alle vier Himmelsrichtungen. Unser Vermieter bietet auch ein „Erlebnispaket Natur und Sterne“ an. Darin enthalten sind ein Großfernglas mit Stativ, Sternkarten für die Nacht und Bestimmungskarten Tiere und Pflanzen für den Tag. Das nahmen wir mit, um auch Pflanzen und Tiere zu erkennen. Den Beobachtungsplatz konnten wir auch in der Nacht problemlos ansteuern. Das gibt bei der Bewertung einen großen Pluspunkt. Beim Platz befindet sich der „Großer Graben“ genannte Wasserlauf, den zwei Schwäne und andere Vögel zu ihrem Revier auserkoren hatten. Aber natürlich war unser Fokus auf den Abend gerichtet. Welche Teleskope hatte Detlef Zemlin zur Beobachtung anzubieten?