Unser Natur- und Landschaftsführer stimmt uns zunächst auf den bevorstehenden Ausflug ein und erzählt, dass ohne den Menschen und seine Gier nach schnell wachsendem Bauholz praktisch ganz Deutschland ein einziger Wald wäre, davon zwei Drittel Buchenwald. Heute ist nur noch ein Bruchteil davon übrig, und über 100 Jahre alte Buchen sind so selten, dass sie wie im Grumsin unter Schutz stehen. Mit 600 Hektar ist das der größte noch existierende, zusammenhängende Tieflandbuchenwald der Welt. Mehr Buchen an einem Ort gibt es nur im Hochlandwald der Karpaten.
Auf unserer Wanderung werden wir rund 8 Kilometer zurücklegen, etwa 2 Kilometer sind es bis zum Grumsin von unserem Treffpunkt aus. Dazwischen legt Tobias Schramm viele Pausen ein, um uns allerhand verblüffende Fakten über die Findigkeit der Natur begreiflich zu machen. Und das macht er so anschaulich, dass wir genauso wie die Kinder jedes Mal ins Staunen kommen. Noch bevor wir die Kernzone erreicht haben, haben wir junge Fichtentriebe genascht (soll auch als Marmelade gut schmecken), das Werk eines Bibers begutachtet, gelernt, dass der Zaunkönig Hecken am Feldrand braucht wie der Mensch Oasen in der Wüste, einem Froschkonzert gelauscht (klingt ein bisschen wie der Didgeridoo-Spieler am Berliner Alexanderplatz) und einen Mistkäfer schreien gehört. Das hört man, wenn man ihn in der hohlen Hand ganz nah ans Ohr hält – großartig, dabei die überraschten Gesichter der Kinder zu sehen.