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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

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„Seit […] die Nazis in der Nähe eine der großen deutschen Todesmühlen errichtet haben, ist der Ruhm Oranienburgs weit über die Grenzen Deutschlands in alle Welt hinausgedrungen“, vermerkte Leon Szalet in einem Bericht, den er 1940 über seine Leidenszeit als Jude im KZ Sachsenhausen verfasste. Als der Berliner Geschäftsmann nach dem deutschen Angriff auf Polen im September 1939 eingesperrt wurde, existierte das Lager im Norden der Reichshauptstadt schon seit drei Jahren. Für die NS-Führung war es von besonderer Bedeutung, befürchtete sie doch, dass im bevorstehenden Krieg Unruhen in der Berliner Bevölkerung ausbrechen könnten, die Kriegführung und Rüstungsproduktion lahmlegten.
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  • Häftlingslager, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Lars Wendt
  • Revierbaracken, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Friedhelm Hoffmann
  • Ausstellung, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Friedhelm Hoffmann
Bereits am 21. März 1933 hatte die lokale SA-Standarte im Stadtzentrum von Oranienburg in einer leerstehenden Brauerei ein Konzentrationslager eingerichtet, in dem bis zu seiner Auflösung im Sommer 1934 rund 3000 Menschen inhaftiert wurden, von denen midestens 16 die Haft nicht überlebten. 

Das KZ Oranienburg war das erste KZ in Preußen und steht repräsentativ für die Phase der frühen KZs, für die „Oranienburg“ geradezu zum Synonym wurde. Am historischen Ort in der Berliner Straße befinden sich ein Gedenkstein für den dort ermordeten Erich Mühsam und eine Infotafel. In der Gedenkstätte Sachsenhausen informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte des KZ Oranienburg.

Noch während der Olympischen Spiele 1936 begann der Bau des KZs in der Form eines gigantischen Dreiecks, in das das SS-Truppenlager eingeschlossen war. Von 1936 bis 1945 waren mehr als 200.000 Menschen in dem ständig wachsenden Lagerkomplex, zu dem auch ca. 100 Außenlager gehörten, eingesperrt, vor allem politische Häftlinge, aber auch Juden, Homosexuelle, „Asoziale“ und Kriegsgefangene. 1944 kamen 90 Prozent der Häftlinge aus den von Deutschland besetzten Ländern. Bis zur Befreiung des Lagers im April 1945 starben mehrere Zehntausend Häftlinge durch die rücksichtslose Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, Mangelernährung, Misshandlungen, Folter und Mord.

Seit August 1945 nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Gelände als Speziallager Nr. 7 (von 1948 bis 1950 Speziallager Nr. 1). Zu den insgesamt 60.000 Insassen zählten neben internierten NS-Funktionären und Kriegsverbrechern auch Wehrmachtsoffiziere und Gegner der Besatzungsherrschaft. 12.000 Häftlinge starben an den Folgen von Unterernährung und Krankheiten. Zahlreiche Gebäude und Relikte des ehemaligen Lagers, wo sich seit 1961 eine Gedenkstätte befand,  sind erhalten und wurden nach der deutschen Einheit umfangreich saniert. Die Geschichte des Ortes wird in 13 kleineren Dauerausstellungen dargestellt, die jeweils einzelne Aspekte beleuchten.

An das KZ erinnern das Lagergelände mit Torhaus, einzelnen Baracken, Lagerküche, Zellenbau, Erschießungsgraben und Reste des Krematoriums. Für das Speziallager am selben Ort gibt es seit 2001 ein eigenes Museum mit Dauerausstellung. In der benachbarten ehemaligen Dienstvilla des KZ-Inspekteurs befindet sich eine internationale Jugendbegegnungsstätte.

Außerdem entstand im Kontext der „Germania“-Planungen das Außenlager Klinkerwerk an der Lehnitzschleuse. Es war eines der gefürchtetsten Arbeitskommandos und diente der SS zeitweise als „Todeslager“ für gezielte Mordaktionen. Vor Ort informiert eine Freiluftausstellung über die Geschichte, weitere Infostelen informieren an verschiedenen Ereignisorten auf dem Gelände. Am ehemaligen Hafenbecken befindet sich ein eindrucksvoller Gedenkort.

Ein bedeutender weitgehend original erhaltener Täterort der KZ-Verbrechen ist das ehemalige Gebäude der KZ-Inspektion in Oranienburg. Hier befand sich von 1938 bis 1945 die zentrale Verwaltung für alle Konzentrationslager. Im Treppenhaus und im ehemaligen Dienstzimmer des KZ-Inspekteurs informiert eine Dauerausstellung von 2013 über die Geschichte dieser viel zu wenig bekannten SS-Behörde.


Literatur:
  • Günter Morsch, Sachsenhausen, das „Konzentrationslager bei der Reichshauptstadt“. Gründung und Ausbau, Berlin 2014
  • Günter Morsch/Astrid Ley (Hg.), Das Konzentrationslager Sachsenhausen 1936-1945. Ereignisse und Entwicklungen, Berlin 2008
  • Günter Morsch/Ines Reich (Hg.), Sowjetisches Speziallager Nr. 7/Nr. 1 (1945-1950) in Sachsenhausen, 2. Aufl., Berlin 2018
  • Leon Szalet, Baracke 38. 237 Tage in den „Judenblocks“ des KZ Sachsenhausen, Berlin 2006
  • Sergej Mironenko u.a. (Hg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950, 2 Bde., Berlin  1998ff.

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„Seit […] die Nazis in der Nähe eine der großen deutschen Todesmühlen errichtet haben, ist der Ruhm Oranienburgs weit über die Grenzen Deutschlands in alle Welt hinausgedrungen“, vermerkte Leon Szalet in einem Bericht, den er 1940 über seine Leidenszeit als Jude im KZ Sachsenhausen verfasste. Als der Berliner Geschäftsmann nach dem deutschen Angriff auf Polen im September 1939 eingesperrt wurde, existierte das Lager im Norden der Reichshauptstadt schon seit drei Jahren. Für die NS-Führung war es von besonderer Bedeutung, befürchtete sie doch, dass im bevorstehenden Krieg Unruhen in der Berliner Bevölkerung ausbrechen könnten, die Kriegführung und Rüstungsproduktion lahmlegten.
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  • Häftlingslager, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Lars Wendt
  • Revierbaracken, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Friedhelm Hoffmann
  • Ausstellung, Foto: Gedenkstätten und Museum Sachsenhausen / Friedhelm Hoffmann
Bereits am 21. März 1933 hatte die lokale SA-Standarte im Stadtzentrum von Oranienburg in einer leerstehenden Brauerei ein Konzentrationslager eingerichtet, in dem bis zu seiner Auflösung im Sommer 1934 rund 3000 Menschen inhaftiert wurden, von denen midestens 16 die Haft nicht überlebten. 

Das KZ Oranienburg war das erste KZ in Preußen und steht repräsentativ für die Phase der frühen KZs, für die „Oranienburg“ geradezu zum Synonym wurde. Am historischen Ort in der Berliner Straße befinden sich ein Gedenkstein für den dort ermordeten Erich Mühsam und eine Infotafel. In der Gedenkstätte Sachsenhausen informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte des KZ Oranienburg.

Noch während der Olympischen Spiele 1936 begann der Bau des KZs in der Form eines gigantischen Dreiecks, in das das SS-Truppenlager eingeschlossen war. Von 1936 bis 1945 waren mehr als 200.000 Menschen in dem ständig wachsenden Lagerkomplex, zu dem auch ca. 100 Außenlager gehörten, eingesperrt, vor allem politische Häftlinge, aber auch Juden, Homosexuelle, „Asoziale“ und Kriegsgefangene. 1944 kamen 90 Prozent der Häftlinge aus den von Deutschland besetzten Ländern. Bis zur Befreiung des Lagers im April 1945 starben mehrere Zehntausend Häftlinge durch die rücksichtslose Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, Mangelernährung, Misshandlungen, Folter und Mord.

Seit August 1945 nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Gelände als Speziallager Nr. 7 (von 1948 bis 1950 Speziallager Nr. 1). Zu den insgesamt 60.000 Insassen zählten neben internierten NS-Funktionären und Kriegsverbrechern auch Wehrmachtsoffiziere und Gegner der Besatzungsherrschaft. 12.000 Häftlinge starben an den Folgen von Unterernährung und Krankheiten. Zahlreiche Gebäude und Relikte des ehemaligen Lagers, wo sich seit 1961 eine Gedenkstätte befand,  sind erhalten und wurden nach der deutschen Einheit umfangreich saniert. Die Geschichte des Ortes wird in 13 kleineren Dauerausstellungen dargestellt, die jeweils einzelne Aspekte beleuchten.

An das KZ erinnern das Lagergelände mit Torhaus, einzelnen Baracken, Lagerküche, Zellenbau, Erschießungsgraben und Reste des Krematoriums. Für das Speziallager am selben Ort gibt es seit 2001 ein eigenes Museum mit Dauerausstellung. In der benachbarten ehemaligen Dienstvilla des KZ-Inspekteurs befindet sich eine internationale Jugendbegegnungsstätte.

Außerdem entstand im Kontext der „Germania“-Planungen das Außenlager Klinkerwerk an der Lehnitzschleuse. Es war eines der gefürchtetsten Arbeitskommandos und diente der SS zeitweise als „Todeslager“ für gezielte Mordaktionen. Vor Ort informiert eine Freiluftausstellung über die Geschichte, weitere Infostelen informieren an verschiedenen Ereignisorten auf dem Gelände. Am ehemaligen Hafenbecken befindet sich ein eindrucksvoller Gedenkort.

Ein bedeutender weitgehend original erhaltener Täterort der KZ-Verbrechen ist das ehemalige Gebäude der KZ-Inspektion in Oranienburg. Hier befand sich von 1938 bis 1945 die zentrale Verwaltung für alle Konzentrationslager. Im Treppenhaus und im ehemaligen Dienstzimmer des KZ-Inspekteurs informiert eine Dauerausstellung von 2013 über die Geschichte dieser viel zu wenig bekannten SS-Behörde.


Literatur:
  • Günter Morsch, Sachsenhausen, das „Konzentrationslager bei der Reichshauptstadt“. Gründung und Ausbau, Berlin 2014
  • Günter Morsch/Astrid Ley (Hg.), Das Konzentrationslager Sachsenhausen 1936-1945. Ereignisse und Entwicklungen, Berlin 2008
  • Günter Morsch/Ines Reich (Hg.), Sowjetisches Speziallager Nr. 7/Nr. 1 (1945-1950) in Sachsenhausen, 2. Aufl., Berlin 2018
  • Leon Szalet, Baracke 38. 237 Tage in den „Judenblocks“ des KZ Sachsenhausen, Berlin 2006
  • Sergej Mironenko u.a. (Hg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950, 2 Bde., Berlin  1998ff.

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