Die Garnisonkirche - Ein Spiegel deutscher Geschichte und Symbol für Hochmut und Fall, Krieg und Frieden, Diktatur und Demokratie. Kaum ein Gebäude verkörpert so verdichtet die politische Entwicklung der vergangenen 200 Jahre in Deutschland. Der 21. März 1933 ist als „Tag von Potsdam" in die Geschichte eingegangen. Nachdem das Reichstagsgebäude Ende Februar 1933 ausgebrannt war, wurde die Eröffnung des neugewählten Reichstags in die Potsdamer Garnisonkirche verlegt. Der gemeinsame Auftritt des greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und des neuen Reichskanzlers Adolf Hitler wurde als Schulterschluss der nationalsozialistischen Bewegung mit der konservativ-monarchistischen Tradition inszeniert. Vor allem das Foto des Handschlags der beiden Männer, das bei ihrer Verabschiedung entstand, diente als Symbol dieses Bündnisses. In den Jahren des NS-Regimes war die Garnisonkirche aber nicht nur ein nationalsozialistischer Weiheort, sondern auch die Hauskirche des Potsdamer Infanterieregiments 9. Unter seinen Offizieren waren viele am Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt.