Die Stadt am Mündesee gründeten ursprünglich die märkischen Askanier um das Jahr 1230 herum, damals als Grenzfeste gegen Pommern. Seitdem hat sich am Stadtbild nicht viel verändert. Angermünde hat die rund 800 Jahre alte Stadtgeschichte nahezu unbeschadet überstanden. So ist beispielsweise der mittelalterliche und fast quadratische Grundriss weitgehend erhalten. Den heutigen Charme konnte sich die einstige Ackerbürger- und Handwerkerstadt deshalb bewahren, weil die Innenstadt von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowie von Abriss und Plattenbauten weitgehend verschont geblieben ist. Damit zählt Angermünde zu den 31 Orten in Brandenburg mit historischen Stadtkernen.
So prägen bis heute breite Straßen und schmale Gassen, mächtige mittelalterliche Kirchen das Stadtbild, die umgeben von ein- und zweigeschossigen Fachwerk- und Putzfassenden-Häusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sind. Hinzu kommen repräsentative Gebäude aus dem 20. Jahrhundert. Das ist Angermünde, so wie es sich Besuchern vorstellt.
Zu den attraktivsten Orten in der Stadt gehört jedoch der Markt mit seinen schmucken Häusern rings um das Rathaus herum, in denen unter anderem Cafés und Gaststätten zu finden sind. In seiner Mitte steht der ungewöhnliche Marktbrunnen des uckermärkischen Künstlers Christian Uhlig, der mit liebevollen Anspielungen das alltägliche Leben in einer Kleinstadt wie Angermünde widerspiegelt.
Sehenswert ist ebenso das Franziskaner Kloster. Von den Gebäuden blieb allerdings nur die Kirche erhalten. Die gesamte Anlage entstand im Jahr 1299, fast hundert Jahre nachdem Franziskus von Assisi in Italien den Bettelorden der Franziskaner gegründet hatte. Zeitzeugen der einstigen Klosteranlage sind der Klosterplatz mit der Kirche und die in der Stadtmauer erkennbaren Spuren der Bauwerksrelikte. Ursprünglich aus Feldstein gebaut, wurde die Klosterkirche im 14. Jahrhundert als Backsteinbauwerk erweitert. Heute gewährt die fast 30 Meter hohe zweischiffige Hallenkirche, mit einem breiten Hauptschiff und einem schmalen südlichen Seitenschiff, beeindruckende Einblicke in die Architektur früherer Epochen. Von Mai bis Anfang Oktober lädt das Kloster zudem zum "Angermünder Klostersommer" mit Konzert- und Theaterveranstaltungen ein.
Zu den auffälligsten Bauwerken der Stadt zählt jedoch die St.-Marien-Kirche. Sie ist ein Zeugnis der frühmittelalterlichen Kirchenbauweise für die Architekturgeschichte Brandenburgs von besonderer Bedeutung. Typisch für die von den Askaniern im 12. und 13. Jahrhundert in dieser Region gegründeten Städte sind Feldsteinkirchen mit einem mächtigen Burg- oder Wohnturm. Viele Orte in Brandenburg haben diese feldsteinernen Kirchen in späteren Jahren durch größere Backsteinbauten ersetzt und ihre Türme baukünstlerisch verändert. Nicht jedoch in Angermünde. In der St.-Marien-Kirche ist das Feldsteinmauerwerk aus der Entstehungszeit im 13. Jahrhundert in großen Teilen bis heute erhalten.