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  • Blick auf das Kaufhaus der Gartenstadt Marga,
        
    

        Foto: TMB-Fotoarchiv/Claus-Dieter Steyer Blick auf das Kaufhaus der Gartenstadt Marga, Foto: TMB-Fotoarchiv/Claus-Dieter Steyer
    Ort: Brieske
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

Eine Siedlung für bessere Menschen Die Gartenstadt Marga

25. Oktober 2010 von Katja

Die Frage nach der Bedeutung einer "Schwarzen Stube" innerhalb eines Restaurants könnte gut in jede Quiz-Show passen. Dabei hätten aber bestimmt die Teilnehmer aus dem Lausitzer Kohlerevier und spezielle jene aus der Senftenberger Gegend die Nase vor. Denn den etwas seltsam klingenden Begriff hörte ich kürzlich auf einer Führung durch die weitgehend unbekannte Gartenstadt Marga, die heute als Ortsteil zu Senftenberg gehört.

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Ein Architekt lüftete dabei das Geheimnis um die "Schwarze Stube": In diese seien die Bergleute in ihren von der Arbeit in den Tagebauen und Brikettfabriken durch und durch schwarzen Arbeitskleidungen auf ein Feierabendbier eingekehrt. Hier kümmerte sich niemand um mögliche Schmutzflecken auf Tischen und Stühlen. Nur die Kehlen mussten ausgiebig gespült werden. Die Ehefrauen wiederum wussten immer genau, wo sie ihre Männer am späten Abend und vor allem an den Tagen der Lohnzahlungen finden würden. Der kurze Weg in die "Schwarze Stube" genügte, um mit einem energischen Auftritt allzu große Löcher in der Haushaltskasse durch die täglichen Wirtshausrechnungen zu verhindern. Sie kamen dabei gar nicht mit den höheren Beamten oder den Hotelgästen in Berührung, weil diese in anderen Räumlichkeiten saßen.

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Diese und viele andere Geschichten erfährt der aufmerksame Besucher der in ganz Brandenburg einmaligen Siedlung, die in vielen Publikationen als erste deutsche Gartenstadt bezeichnet wird. Sie entstand zwar tatsächlich schon zwischen 1907 und 1915, aber unter einer Gartenstadt stellt man sich doch einen etwas anderen Charakter vor. Dafür reicht das Grün in den kleinen Hausgärten einfach nicht aus, zumal eine Parkanlagen oder Alleen fehlen. Doch der Hinweis auf die "Schwarze Stube" liefert die Erklärung. Bei der "Marga" handelt es sich um eine einst für die Arbeiter der "Ilse Bergbau AG" geplante und gebaute Werkssiedlung.

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Gartenstadt Marga: Idee kommt aus England

Das Unternehmen hatte am Anfang des vergangenen Jahrhunderts ganz bewusst für eine Gartensiedlung als Teil der aus England nach Deutschland herüber geschwappten Reformbewegung entschieden. "Ein besseres Wohnumfeld schafft bessere Menschen", lautete eines der wichtigsten Ziele. Vielleicht erhielt deshalb jedes Haus einen Garten, eine Waschküche und einen Stall für die Bergmannskuh, die sich manchmal auch als Ziege, Kaninchen oder Huhn entpuppte.

Auf dem Reißbrett hatte der Architekt Georg Heinsius von Mayenburg rund 100 ländlich wirkende Häuser entworfen. Sie können bis heute 15 Typen zugeordnet werde. Diese frühe Vereinheitlichung erleichterte nicht nur den Bau der Beamten- und Arbeiterunterkünfte, sondern auch deren spätere Renovierung zwischen 1998 und 2000.

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Auch ein Kaufhaus durfte in der Planstadt natürlich nicht fehlen. Blick auf das Kaufhaus der Gartenstadt Marga, Foto: TMB-Fotoarchiv/Claus-Dieter Steyer

Nach dem Bummel durch die Straßen der heute von rund 2 000 Menschen bewohnten Siedlung bleibt vor allem der rechteckige Marktplatz mit Schule, Kirche, Friedhof, Rathaus, Gasthaus und Geschäften in Erinnerung. So stellt man sich einen lebendigen Ort vor, wenn auch heute davon nicht mehr viel zu spüren ist. So ist das eben mit etwas abseits gelegenen Perlen. Selbst die große Gaststätte "Kaiserkrone" ist neuerdings geschlossen. Doch zum Glück tut sich etwas. Bauarbeiter richten bis Ende nächsten Jahres Unterrichtsräume für untere Klassen sowie eine Schule für Tanz, Theater und Musical her. Auch im Saal und im Konzertgarten sollen bald wieder Veranstaltungen stattfinden.

Architekt Wolfgang Joswig, der sich wie kaum ein anderer intensiv mit "Marga" beschäftigt und jederzeit Führungen anbietet, hat eine kühne Idee: "Wir bieten hier wirklich eine architektonisch sehenswerte Siedlung. Sie müsste eigentlich längst zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Dann wäre sie endlich kein Geheimtipp mehr, sondern eine viel besuchte Attraktion." Recht hat er.

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