Ihre Entdeckungsreise zu den Seen in Brandenburg und Berlin beschreibt sie in "Ein Jahr im Wasser. Tagebuch einer Schwimmerin" mit einfühlsamen Worten, nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund. Es gibt auch Seen, die nichts taugen und nerven. Dann ist ihre Enttäuschung fast greifbar. Dann sind natürlich auch die Seen, über die sie am liebsten den Mantel des Schweigens breiten würde, weil sie dort am liebsten allein ist. Schwimmen, so lesen wir, ist viel mehr als einfach ins Wasser springen. Schwimmen ist für sie ein Gefühl, die Möglichkeit sich zu verlieben, der Natur zu vertrauen und einen Ort zu finden, wo sie mit sich allein sein kann.
Wie das heute so üblich ist, berichtet sie über ihre Expeditionen ins Wasserreich auf Twitter und Instagram. #52lakes heißt der Hashtag, mit dem man auch heute noch Jessica Lee virtuell begleiten kann. Jessica Lee erzählt, dass sie sich nicht fremd fühlte, wenn sie in den abgeschiedenen Orten Brandenburgs schwamm. „Ich habe immer in großen Städten gelebt“, sagt sie. Dieses Ankommen und Wohlfühlen habe ihr sehr viel bedeutet. Mittlerweile sind ihre Schwimmgänge auch mehr als nur ein Sprung ins kühle Nass. Sie sehe die Landschaft mittlerweile mit anderen Augen, sagt Jessica Lee, nehme Dinge wahr, die sie früher übersehen hätte.